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Asthma Insbesondere Männer müssen bei Sommerhitze zunehmend seltener ins Krankenhaus

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Nach Aussage der Autoren handelt es sich um die erste Studie, die zeigt, dass der Temperatureffekt mit der Zeit nachlässt. (Agenturfoto) Nach Aussage der Autoren handelt es sich um die erste Studie, die zeigt, dass der Temperatureffekt mit der Zeit nachlässt. (Agenturfoto) © Africa Studio – stock.adobe.com
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Hohe Außentemperaturen können zu Asthma-Exazerbationen führen. Dabei sind Männer zwischen 16 und 64 Jahren offenbar besonders betroffen. Insgesamt scheint der Hitze-bedingte negative Effekt auf Asthma in den letzten Jahren allerdings abgenommen zu haben.

Bekanntlich können viele Faktoren Asthmaanfälle auslösen, zuletzt genauer untersucht wurden hohe Temperaturen im Sommer. Anscheinend besteht ein Zusammenhang, allerdings sind die Studienergebnisse insgesamt uneinheitlich. Vor diesem Hintergrund hat ein Forscherteam um Dr. Garyfallos Konstantinoudis vom Imperial College London potenzielle Assoziationen zwischen asthmabedingten Krankenhausaufnahmen und Außentemperaturen in England untersucht. Basis waren Daten des National Health Service zu gut 260.000 Patienten sowie die offiziellen Wetterdaten für die Sommer der Jahre 2002–2019. Bei den Berechnungen wurden als mögliche Einflussfaktoren Regen, Luftfeuchtigkeit, Wind sowie nationale Feiertage statistisch berücksichtigt.

Im Sommer stieg mit jedem Grad Temperatur das Risiko für eine asthmabedingte Krankenhauseinweisung im Durchschnitt um 1,11 %. Dieser Effekt war bei Männern zwischen 16 und 64 Jahren am deutlichsten – dort stieg das Risiko um 2,1 %. Dies könnte daran liegen, dass sich diese Gruppe am ehesten draußen aufhält, so die Vermutung der Autoren. Der Effekt ließ mit der Zeit nach. Am stärksten ausgeprägt war er mit 3 % Risikozunahme pro zusätzliches Grad Temperatur in den Jahren bis 2007. In den Zeiträumen 2008–2013 sowie 2014–2019 war er dagegen kaum noch nachweisbar.

Nach Aussage der Autoren handelt es sich um die erste Studie, die zeigt, dass der Temperatureffekt mit der Zeit nachlässt. Als Erklärungen könnten ihrer Ansicht nach Unterschiede im Muster der Hitzeexposition (z.B. Hitzewarnungen), Anpassungsmechanismen, Veränderungen im Asthmamanagement, im Lebensstil und/oder in den Berufen infrage kommen.

Quelle: Konstantinoudis G et al. Thorax 2023; DOI: 10.1136/thorax-2022-219901