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Belastungstest Ausblick auf nicht-kardiovaskuläre Mortalität

Autor: Dr. Anna Millenaar

Auffällige Ergebnisse in den Belastungstests konnten nicht nur einen kardiovaskulären, sondern auch den Tod jeglicher Ursache vorhersagen, und zwar unabhängig von pathologischen EKG-Veränderungen. Auffällige Ergebnisse in den Belastungstests konnten nicht nur einen kardiovaskulären, sondern auch den Tod jeglicher Ursache vorhersagen, und zwar unabhängig von pathologischen EKG-Veränderungen. © MDSHAFIQUL – stock.adobe.com
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Belastungsuntersuchungen gelten als valide Methode, um kardiovaskulären Krankheiten auf die Spur zu kommen.

In einer Studie ermittelte eine Gruppe um Dr. Nóra Sydó von der Mayo Clinic in Rochester, welche Aussagekraft ein solcher Stresstest bei an sich gesunden Menschen im Hinblick auf die Gesamtsterblichkeit hat. Hierzu werteten die Wissenschaftler die Gesundheits- und Sterbedaten von 13.382 Einwohnern des US-amerikanischen Bundesstaats Minnesota aus, bei denen zwischen 1993 und 2010 eine solche Belastungsuntersuchung stattgefunden hatte.

Gesunde Probanden aufs Laufband geschickt

Keine Berücksichtigung fanden Personen mit bekannter kardiovaskulärer oder einer anderen relevanten Erkrankung, etwa einem Tumor oder einem ernsten Lungen-, Nieren- oder Leberleiden. Das Alter der Studienteilnehmer zum Zeitpunkt des Stresstests lag zwischen 30 und 79 Jahren.

Die Belastung erfolgte mittels strukturierter Laufbanduntersuchung, bei der unter anderem die funktionelle aerobe Kapazität, die Erholung der Herzfrequenz in Ruhe, die chronotrope Kompetenz sowie die EKG-Veränderungen unter Belastung ermittelt wurden.

Nach einer mittleren Beobachtungszeit von knapp 13 Jahren waren gut 6 % der Patienten gestorben, was in 19 % der Fälle auf eine kardiovaskuläre und in 81 % auf eine nicht-kardiovaskuläre Ursache zurückgeführt werden konnte. Insbesondere eine niedrige aerobe Kapazität, eine gestörte Herzfrequenzerholung sowie eine chronotrope Inkompetenz waren signifikant mit einem nicht-kardiovaskulär bedingten Tod assoziiert. Im direkten Vergleich standen sämtliche Untersuchungsergebnisse aber deutlicher mit der kardiovaskulären Mortalität in Beziehung als mit der nicht-kardiovaskulären.

Zu den häufigsten Todesursachen gehörten Krebsleiden (38 %), Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (19 %) und Demenz (7 %). Die Autoren betonen, dass auffällige Ergebnisse in den Belastungstests nicht nur einen kardiovaskulären, sondern auch den Tod jeglicher Ursache vorhersagen konnten, und zwar unabhängig von pathologischen EKG-Veränderungen.

Quelle: Sydó N et al. Mayo Clin Proc 2023; 98: 1297-1309; DOI: 10.1016/j.mayocp.2023.05.029