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Bendopnoe? Herz in Not!

Autor: Dr. med. Carola Gessner

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Immer, wenn Ihr Patient sich Socken anziehen oder die Schuhe zubinden will, wird ihm die Luft knapp. Dies könnte Zeichen eines gefährlichen Jugularvenen-Staus sein.

In einem Kollektiv von 102 Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz, die sich einer Rechtsherzkatheter-Untersuchung unterzogen, hatten US-Forscher nach Luftnot beim Bücken geforscht. In 46 Fällen nahm man die hämodynamischen Messungen auch in vornübergebeugter Sitzposition vor.

Bendopnoe: erhöhter kardialer Füllungsdruck

Das Symptom „Bendopnoe“ – Dyspnoe innerhalb von 30 sec nach Vornüberbeugen – fand sich bei etwa jedem vierten Studienteilnehmer (28 %). Betroffene Herzinsuffizienzpatienten wiesen höhere Druckwerte im rechten Vorhof auf sowie signifikant erhöhte pulmonalkapilläre Verschlussdruckwerte. Unter den Patienten mit Bendopnoe befanden sich deutlich mehr Herzkranke mit einer ungünstigen hämodynamischen Befundkonstellation – erhöhter Pulmonalgefäßdruck bei niedrigem Cardiac Index – nämlich 55 % vs. 16 % in der Gruppe ohne „Bückprobleme“.

Diese besondere, wissenschaftlich bisher kaum untersuchte Form der Luftnot geht offenbar mit einer erhöhten kardialen Volumenbelastung – und damit schlechterer Prognose – einher. Das Bücken provoziert bei diesen Patienten zusätzliche Anstiege der kardialen Füllungsdrucke, vermuten die Autoren. Sie raten, künftig vermehrt auf dieses einfach zu erhebende klinische Zeichen zu achten.

Quelle: J.T. Thibodeau et al., JACC Heart Fail 2014; 2:24–31