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HPV-Impfung Der Piks gegen Zervixkarzinome

Autor: Dr. Judith Lorenz

Die HPV-Impfung hat bereits so manch ein Zervixkarzinom verhindert. Die HPV-Impfung hat bereits so manch ein Zervixkarzinom verhindert. © Khunatorn – stock.adobe.com
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Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs funktioniert. Dabei gilt: Je früher die jungen Frauen die HPV-Vakzine erhalten, desto besser sind sie später geschützt.

2008 startete in England ein HPV-Impfprogramm: Allen Mädchen zwischen 12 und 13 Jahren wurde eine Impfung gegen die humanen Papillomviren Typ 16 und 18 angeboten. Bis 2010 erfolgten zudem Nachholimpfungen für die 14- bis 18-Jährigen.

Impfung bei 12- bis 13-Jährigen mit dem größten Benefit

Die Strategie ging auf: Seither konnten nahezu alle Zervixkarzinome bei Frauen, die nach September 1995 geboren wurden, verhindert werden, berichtet das Team um Dr. ­Milena ­Falcaro vom King’s College London. Um die Effekte der Maßnahme zu quantifizieren, analysierten die Wissenschaftler die Daten aus drei Alterskohorten junger Engländerinnen, denen die bivalente HPV-Vakzine angeboten worden war, und verglichen die Zahlen mit denen nicht-geimpfter älterer Frauen.

Das Programm reduzierte die Inzidenz der Zervixkarzinome deutlich: Bei den jungen Frauen, die im Alter zwischen 16 und 18 bzw. 14 und 16 Jahren geimpft worden waren, errechnete sich gegenüber den ungeimpften Frauen eine relative Reduktion an Karzinomen von 34 % bzw. 62 %. Am meisten profitierten diejenigen, die im Alter zwischen 12 und 13 Jahren vakziniert worden waren – für diese Gruppe ermittelten die Forscher eine Abnahme der relativen Karzinomhäufigkeit um 87 %. Die Risikoreduktionen bezüglich zervikaler intra­epithelialer Neo­plasien vom Grad 3 (­CIN3) betrugen in den drei Altersgruppen 39 %, 75 % bzw. 97 %. Bis Juni 2019, so die Wissenschaftler, konnten in den untersuchten Kohorten mehr als 400 Karzinome und mehr als 17.000 ­CIN3 verhindert werden.

Die HPV-Impfung funktioniert, bringen es Professor Dr. ­Maggie ­Cruickshank von der University of ­Aberdeen und Dr. ­Mihaela ­Grigore von der Universität ­Lasi in Rumänien auf den Punkt. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen das Zervixkarzinom eine deutlich größere Gesundheitsbedrohung darstellt, sollten nun gleichfalls Impfprogramme starten, lautet ihr Appell.

Quellen:
1. Falcaro M et al. Lancet 2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)02178-4
2. Cruickshank M, Grigore M. Lancet 2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)02396-5