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Konservatives Nierenmanagement Für Patient:innen mit chronischer Nierenerkrankung eine sinnvolle Behandlung?

Autor: Nierenarzt/Nierenärztin

Die konservative Therapie könnte gerade für Ältere mit Komorbiditäten eine Alternative zur Dialyse bieten. Die konservative Therapie könnte gerade für Ältere mit Komorbiditäten eine Alternative zur Dialyse bieten. © Robert Kneschke – stock.adobe.com
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Ein konservatives Nierenmanagement (CKM) kann für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung eine sinnvolle Behandlung sein, doch anscheinend wissen nur wenige Patienten von dieser Therapie.

„Für ältere Erwachsene mit Begleiterkrankungen „gibt es immer mehr Belege für das Potenzial von CKM, die Lebensqualität zu erhalten, ohne notwendigerweise die Lebenserwartung zu verringern“, schreiben Jennifer S. Scherer, MD, NYU Grossman School of Medicine, USA, und Kollegen. Sie untersuchten Faktoren, die sich auf die Inanspruchnahme der CKM auswirken - definiert als ganzheitlicher Ansatz zur Behandlung von CKD ohne Dialyse - einschließlich der Merkmale der Patienten, die sich für die CKM entscheiden, der Praxismuster der Anbieter und der Verfügbarkeit von CKM-Ressourcen für Anbieter.

Die Forscher verwendeten eine Querschnittsstudie, die Daten aus der Chronic Kidney Disease Outcomes and Practice Patterns Study analysierte, die zwischen 2014 und 2020 erhoben wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass 7% der Patienten in der Kohorte von 1.018 Erwachsenen eine Planung für eine CKM aufzeichneten. Die Patienten waren in der Regel alt, hatten Komorbiditäten und benötigten wohl Hilfe bei Transfers. Bei 407 Patientenbefragungen stellten die Forscher fest, dass 18% der Patienten angaben, mit einem Nephrologen über den Verzicht auf die Dialyse gesprochen zu haben. „Die CKM ist ein wichtiger Bestandteil der amerikanischen nephrologischen Praxis und derjenige, für den sich immer mehr Patienten entscheiden könnten. Es handelt sich jedoch um einen klinischen Weg, der nicht ausreichend erforscht ist, schlecht verstanden wird, bei dessen Durchführung wichtige Ressourcen fehlen und der heterogen umgesetzt wird“, so Scherer.

Quelle: Scherer JS, et al. Kidney Med. 2023; DOI: 10.1016/j.xkme.2023.100726

Dieser Beitrag ist ursprünglich erschienen in: Nierenarzt/Nierenärztin 1/2024