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Haushaltszucker bremst das Sättigungsgefühl

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Beim Konsum von Saccharose steigen Plasmaglukose und Insulinspiegel weniger deutlich an als beim Verzehr glukosehaltiger Nahrung. Beim Konsum von Saccharose steigen Plasmaglukose und Insulinspiegel weniger deutlich an als beim Verzehr glukosehaltiger Nahrung. © dashabelozerova – stock.adobe.com
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Zucker ist nicht gleich Zucker. Eine Studie zeigt, dass Lebensmittel mit Saccharose weniger satt machen als Produkte, die stattdessen Glukose enthalten.

Der adipogene Effekt gezuckerter Softdrinks hat neben der Kalorienzufuhr möglicherweise auch einen hormonellen Grund: Süßen mit Saccharose vermittelt ein geringeres Sättigungsgefühl als ein Zusatz der gleichen Menge Glukose. Zu diesem Schluss kommen kalifornische Wissenschaftler aufgrund einer Studie mit 69 jungen Erwachsenen. Bei zwei Visiten ließen sie ihre Probanden jeweils 300 ml eines Getränks konsumieren, das 75 g Glukose bzw. 75 g Saccharose enthielt. 

Der disaccharidhaltige Trank führte zu einem signifikant schwächeren Anstieg von Plasmaglukose und Insulinspiegel als das mit Traubenzucker gesüßte Pendant. Auch Glukagon-like-Peptid 1 (GLP1) und Peptidhormon YY (PYY) erhöhten sich nach der Saccharose-Zufuhr in geringerem Ausmaß, schreibt das Forscherteam um Alexandra­  Yunker­ von der University of South California in Los Angeles. 

Neben der Zuckerart hatten auch patientenspezifische Faktoren einen messbaren Einfluss auf die metabolische Reaktion: So reagierten vor allem die übergewichtigen Teilnehmer, die das Sättigungsgefühl dringend bräuchten, auf den Saccharosekonsum mit einem geringeren Blutzuckeranstieg. Bei Männern war der GLP1-Zuwachs stärker gebremst als bei Frauen.

Quelle: Yunker AG et al. J Clin Endocrinol Metab 2020; DOI: 10.1210/clinem/dgaa865