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Antidepressiva in der Schwangerschaft Keine neurologischen Folgen fürs Kind

Autor: Annette Kanis

Die Kinder wurden maximal bis zu einem Alter von 14 Jahren nachbeobachtet. Die Kinder wurden maximal bis zu einem Alter von 14 Jahren nachbeobachtet. © Syda Productions – stock.adobe.com
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Die Einnahme von Antidepressiva in der Schwangerschaft führt offenbar nicht zu neurologischen Entwicklungsstörungen beim Kind, so das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Harvard.

Ausgewertet wurden die Daten zu insgesamt 3,18 MillionenSchwangerschaften. In 145.702 Fällen nahmen die Frauen Antidepressiva von der 19. Schwangerschaftswoche bis zur Entbindung. Die Kinder wurden maximal bis zu einem Alter von 14 Jahren nachbeobachtet.

Nachdem sich aufgrund der nicht adjustierten Daten zunächst ein doppelt so hohes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Exponierten andeutete, zeigte die Analyse nach Adjustierung keine signifikanten Unterschiede zu nicht-exponierten Geschwistern. So betrug die Hazard Ratio insgesamt 0,97.

Hazard Ratio für ADHS bei 0,94

Im einzelnen lag sie bei 0,86 für Autismusspektrumstörungen, 0,94 für AD(H)S, 0,77 für spezifische Lernstörungen, 0,95 für Verhaltens- und 1,01 für Sprachentwicklungsstörungen. Mit Verweis auf die Rohdaten empfehlen die Autoren ein frühes Screening und ggf. frühzeitige Intervention nach Antidepressivaexposition im Mutterleib.

Quelle: Suarez EA et al. JAMA Intern Med 2022; DOI: 10.1001.jamainternmed.2022.4268