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Gonarthrose Kniearthrose durch schwache Muskeln

Autor: Prof. Dr. Lutz Heinemann

Das Risiko für eine Gonarthrose lag für kniemuskelschwache Frauen höher als für Frauen mit normaler Muskelkraft. Das Risiko für eine Gonarthrose lag für kniemuskelschwache Frauen höher als für Frauen mit normaler Muskelkraft. © iStock/Liudmila Chernetska
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Wird das Knie durch ausreichend starke Muskulatur nicht gut geführt droht eine Gonarthrose. Frauen scheinen einer norwegischen Studie zufolge davon häufiger betroffen zu sein als Männer.

Muskelschwäche im Kniestrecker erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Gonarthrose um etwa 30 %, wobei Frauen gefährdeter sind als Männer. Das fanden Wissenschaftler um Britt Øiestad von der Oslo Metropolitan University in einer Meta­analyse elf unabhängiger Studien mit insgesamt 46.819 Teilnehmern heraus. Einschlusskriterien waren ein Mindest-Follow-up von zwei Jahren, Messung der Muskelkraft zu Beginn der Studie und die symptomatische oder strukturelle Diagnose einer Gonarthrose beim Follow-up. Ausgeschlossen wurden Studien, bei denen bereits zu Beginn Teilnehmer an rheumatoiden Erkrankungen oder Gonarthrose gelitten hatten.

Das Risiko für eine Gonarthrose lag für kniemuskelschwache Frauen sowohl bei der symptombezogenen als auch bei der radiologischen Diagnose höher als für Frauen mit normaler Muskelkraft (OR 1,85 bzw. OR 1,43). Männer mit schwacher Kniemuskulatur waren einem geringeren Risiko für die Entwicklung einer Gonarthrose ausgesetzt (OR 1,43 bzw. 1,39). Keinen bedeutsamen Einfluss hatten Knieverletzungen auf die Ausbildung der Arthrose. Die Evidenz ist niedrig, aber vorhanden, resümieren die Autoren. Grund genug, zur Prävention  der Gonarthrose die Kniemuskulatur zu stärken.

Quelle: Øiestad BE et al. Br J Sports Med 2022; DOI: 10.1136/bjsports-2021-104861