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Klimakterium Kognitiver Abbau startet früher

Autor: Maria Weiß

 Ursächlich könnte es der Östrogenmangel sein, der zu oxidativem Stress führt. Ursächlich könnte es der Östrogenmangel sein, der zu oxidativem Stress führt. © iStock/RamCreativ
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Wer hat ein erhöhtes Risiko für Demenz? Dieser Frage widmen sich zahlreiche Studien. Eine davon kommt zu dem Ergebnis: Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen, erkranken eher an Demenz.

Frauen mit besonders früher Menopause scheinen häufiger eine Demenz zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer Kohortenstudie. Für diese werteten Dr. Wenting­ Hao­ von der Shandong University in Jinan, China, und sein Team, die Daten von 153.291 Frauen aus, die im Mittel mit 60 Jahren in die UK-Biobank aufgenommen wurden. Das Alter beim Eintritt in die Wechseljahre wurde in Bezug zum späteren Auftreten einer Demenz gesetzt.

Danach hatten Frauen, die bereits vor dem Alter von 40 Jahren in die Wechseljahre kamen, ein 35 % höheres Risiko eine Demenz zu entwickeln. Der Beginn des Klimakteriums vor dem 45. Lebensjahr ging mit einem 30 % höheren Risiko für eine Demenz vor dem 65. Lebensjahr einher. Ein eher später Beginn (52 Jahre oder älter) unterschied sich im Hinblick auf das Demenzrisiko dagegen nicht von einem Beginn im Alter von 50–51 Jahre. Die Ergebnisse waren unabhängig von Ausbildung, Rauchen, Alkoholkonsum, BMI, Komorbiditäten, Einkommen und körperlicher Aktivität.

Das erhöhte Demenzrisiko könnte auf den Mangel an Östrogen zurückzuführen sein, der zu erhöhtem oxidativem Stress und in der Folge zu beschleunigter Hirnalterung führen könnte, so die Studienautoren. Eine erhöhte Rate an Schlaganfällen scheint nach dieser Studie nicht die Ursache zu sein – es bestand keine Assoziation zwischen dem Alter bei Eintritt ins Klimakterium und der Rate an vaskulärer Demenz.

Die Autoren raten dazu, bei allen Frauen mit einem frühen Beginn des Klimakteriums die kognitiven Fähigkeiten besonders im Auge zu behalten. Präventiv wirksame Strategien könnten beispielsweise Bewegung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol, Gewichtskontrolle und eine ausreichende Vitamin-D-Aufnahme sein.

Pressemitteilung:  American Heart Association