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Blutdruck-Polypill Kombipräparate wirken schnell und nachhaltig

Autor: Sabine Mattes

Das Risiko unerwünschter Ereignisse war allgemein gering. Die Therapie mit Kombinationspräparaten wurde gut toleriert und nicht öfter abgebrochen als andere Behandlungen. Das Risiko unerwünschter Ereignisse war allgemein gering. Die Therapie mit Kombinationspräparaten wurde gut toleriert und nicht öfter abgebrochen als andere Behandlungen. © Andrey Popov – stock.adobe.com
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Kombinationspräparate aus mehreren antihypertensiven Wirkstoffen werden meist erst empfohlen, wenn eine duale Therapie ohne Erfolg verlief. Dabei könnten solche „Polypills“ bereits für die initiale Therapie der Hypertonie eine gute Wahl darstellen.

Das berichten Dr. ­Nelson ­Wang von der University of New South Wales in Sydney und Koautoren.

Die Metaanalyse der Forscher umfasste sieben Studien mit insgesamt fast 2.000 Patienten. Verglichen wurden darin jeweils die Effektivität und Sicherheit der Kombinationspräparate mit der von Mono- und Standardtherapien sowie mit Placebo.

Innerhalb eines Zeitraums von vier bis zwölf Wochen reduzierten die verschiedenen Kombitabletten den systolischen Blutdruck im Durchschnitt stärker als eine initiale Mono- oder Standardtherapie (-7,4 mmHg). Für den Effekt spielte es keine Rolle, ob die untersuchten Tabletten drei oder vier unterschiedliche Wirkstoffe enthielten.

Die Kombinationspräparate erwiesen sich auch beim Erreichen eines Ziel-Blutdruckwerts von < 140/90  mmHg als am wirkungsvollsten: Diesen erreichten 66 % der Patienten vs. 46 % unter Standardtherapie. Langfristig blieben die Polypills ebenfalls überlegen. Das zeigten zwei der eingeschlossenen Studien mit einem Follow-up-Zeitraum von sechs Monaten bis einem Jahr.

Kaum unerwünschte Ereignisse

Das Risiko unerwünschter Ereignisse war allgemein gering. Die Therapie mit Kombinationspräparaten wurde gut toleriert und nicht öfter abgebrochen als andere Behandlungen. Schwindelgefühle traten darunter zwar etwas häufiger auf als unter der Standardtherapie (14 % vs. 11 %), das galt aber nicht für weitere Neben­effekte.

Quelle: Wang N et al. JAMA Cardiol 2023; e230720; DOI: 10.1001/jamacardio.2023.0720