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Laser in der Dermatologie Laser haben in der Praxis vielfältige Einsatzgebiete

DDG-Tagung 2023 Autor: Maria Weiß 

Grundsätzlich unterscheidet man Gefäßlaser, ablative Laser, Pigmentlaser, Enthaarungslaser sowie fraktionierte Laser zur Narbenentfernung und Hautverjüngung. Grundsätzlich unterscheidet man Gefäßlaser, ablative Laser, Pigmentlaser, Enthaarungslaser sowie fraktionierte Laser zur Narbenentfernung und Hautverjüngung. © Roman – stock.adobe.com
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Die Anschaffung eines Lasers in der dermatologischen Praxis muss gut überlegt sein. Welches Gerät infrage kommt, hängt vor allem von den Indikationen ab.

Grundsätzlich unterscheidet man Gefäßlaser, ablative Laser, Pigmentlaser, Enthaarungslaser sowie fraktionierte Laser zur Narbenentfernung und Hautverjüngung, sagte PD Dr. Maja Hofmann vom Bereich Ästhetische Medizin und Lasermedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Es gibt zudem die Unterscheidung in Lasermedium (Gas, Flüssigkeit, Feststoff) bzw. Signalform, Puls und Gütemodulation.

Vaskulären Malformationen kann man mit Kaliumtitanylphosphat- bzw. KTP-Lasern (532 nm), Farbstofflasern (595 nm) und Nd:Yag-Lasern (1064 nm) zu Leibe rücken. Der KTP-Laser gilt als echter „Allrounder“, mit dem sich z.B. senile Angiome, Rosacea teleangiectatica, Spider naevi und Teleangiektasien gut behandeln lassen, so die Erfahrung der Dermatologin. Auch bei einem Rosazea-Erythem kann der Laser eingesetzt werden. Die Anwendungsgebiete umfassen auch kosmetisches Peeling und das Abtragen von Warzen. Die Heilungszeit ist relativ kurz und das Risiko für Narben gering. Zudem lässt sich der Laser auch noch relativ leicht handhaben – ein Vorteil v.a. für Anfänger.

Vor dem Einsatz ablativer Lasersys­teme (z.B. CO2-Laser) sollten immer maligne Veränderungen ausgeschlossen werden. Für die Dermatologin war es daher wichtig zu betonen, dass solche Geräte nur in die Hand der Fachärzte gehören. Sie eignen sich zur Entfernung von Naevuszellnaevi (NZN), Syringomen und dermalen Naevi.

Die Entfernung von Xanthelasmen ist nichts für Anfänger, selbst beim erfahrenen Lasernutzer kommt es häufig zur Narbenbildung rund um das Auge. An Hals und Dekolleté sollten sich ebenfalls nur Fortgeschrittene wagen.

Auch das „Skin Resurfacing“ zur Verbesserung des Hautbildes und die Therapie von Aknenarben können eine Laserindikation sein. Das nicht-ablative Resurfacing (kombiniert mit Tretinoin) am Handrücken, z.B. bei Lichtschäden, wird derzeit immer beliebter. Für solche Patienten eignet sich u.a. der fraktionierte CO2-Laser. Entzündungsvorgänge bei Acne inversa lassen sich auch vorab mit Gefäßlasern (595-nm-Farbstofflaser) reduzieren. Zur „Verjüngung“ des Gesichtes können auch verschiedene Lasermodalitäten kombiniert werden.

Zur Entfernung von Tätowierungen kommen je nach Farbpigment verschiedene Systeme zum Einsatz. Rotes Pigment lässt sich beispielsweise nur mit dem Nd:YAG-Laser bei 532 nm entfernen, für schwarze Tattoos muss man auf 1.064 nm gehen, aber es eignen sich auch Alexandrit- oder Rubin-Laser (755 nm bzw. 694 nm). Hauptsächlich werden Q-Switch-Systeme und Picosekundenlaser genutzt. Weitere Lasereinsatzgebiete umfassen u.a. Haarentfernung, Dehnungsstreifen, Lichen sclerosus oder auch die Laser assisted drug delivery, die das Eindringen von Medikamenten in tiefer liegende Hautschichten verbessert.

Eine gefürchtete Komplikation bei Laserbehandlungen sind Infektionen durch Viren (z.B. Herpes simplex), Bakterien (v.a. Staph. aureus) und Pilze. Vor allem bei großflächiger Anwendung und erhöhtem Risiko sollte eine entsprechende Prophylaxe erwogen werden. Bei einem verzögerten Heilungsverlauf muss immer an eine Infektion gedacht und möglichst schnell therapeutisch eingegriffen werden. Ein weiteres Problem bei fraktionierten Lasersystemen sind postinflammatorische Hyperpigmentierungen, die bei bis zu 40 % der nonablativen und 92 % der ablativen Anwendungen auftreten.

Dr. Hofmann empfahl, Laser vor einem Kauf erst einmal auf Messen oder entsprechenden Workshops auszuprobieren, um zu testen, mit welchem Gerät man am besten zurechtkommt. Viele Geräte kann man auch erst einmal leihen, um ihre Praxis­tauglichkeit zu überprüfen. 

Quelle: 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft