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Malaria-Überträger Anopheles stephensi breitet sich aus

Autor: Kathrin Strobel

Aus den Eiern der Mücke Anopheles stephensi entwickeln sich Larven wie diese hier. Aus den Eiern der Mücke Anopheles stephensi entwickeln sich Larven wie diese hier. © Science Photo Library/CDC
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Urbane Regionen sind bislang von Malaria verschont. Denn Anophelesmücken legen ihre Eier nur in sauberes Wasser. Eine nach Afrika eingewanderte Art ist weniger wählerisch. Sie könnte sich in Städten breit machen.

Die Malariaerreger der Gattung Plasmodium werden von bestimmten Anophelesmücken übertragen. In der Regel sind Anopheliden eher Feinschmecker und legen ihre Eier nur in sehr sauberes Wasser, sagte Professor Dr. Martin Haditsch vom TravelMedCenter Leonding. Das ist einer der Gründe, warum Malaria bislang hauptsächlich ein Problem ländlicher Regionen ist. Doch das könnte sich ändern.

Im Jahr 2012 wurden erstmalig Mücken der Art Anopheles stephensi in Dschibuti am Horn von Afrika nachgewiesen. Diese waren bis dahin nur in Indien bekannt gewesen. Wenige Jahre später hatte sich die Mücke bereits in Äthiopien und im benachbarten Sudan ausgebreitet. Die Besonderheit: „Anopheles stephensi ist ein Schmutzfink“, erklärte der Referent.

Auf Baustellen und in dreckigen Pfützen

Man findet die Gelege dieser Art auch in verunreinigtem Wasser, z.B. in Reservoirs auf Baustellen oder in dreckigen Pfützen. Wenn es so weit kommen sollte, dass A. stephensi die Großstädte Zentralafrikas erreicht, wäre das laut Prof. Haditsch „ein unglaubliches Problem“. Daher gilt es, dem Überträger in Zukunft große Aufmerksamkeit zu widmen und seine weitere Ausbreitung genau zu beobachten.

Quelle: 22. Forum Reisen und Gesundheit