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Hirntumore Narkose könnte Krebstherapie erleichtern

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Schon länger wurde vermutet, dass Inhalationsanästhetika die Blut-Hirn-Schranke verändern, um an das Ziel ihrer Wirkung zu gelangen. Schon länger wurde vermutet, dass Inhalationsanästhetika die Blut-Hirn-Schranke verändern, um an das Ziel ihrer Wirkung zu gelangen. © iStock/kupicoo
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Inhalative Anästhetika wirken offensichtlich auf die Blut-Hirn-Schranke und eröffnen möglicherweise wirksame Strategien für die Chemotherapie bei Hirntumoren.

Bei zerebralen Malignomen kann eventuell eine Narkose den bisher oft bescheidenen Therapieerfolg verbessern. Schon länger wurde vermutet, dass Inhalationsanästhetika die Blut-Hirn-Schranke verändern, um an das Ziel ihrer Wirkung zu gelangen. Nun stellte sich heraus, dass Isofluran tatsächlich einen Importweg durch die Endothelmembran eröffnet.

Regulierbar wie mit einem Schalter

Allerdings kommt es dabei auch auf die Menge an: Zu hohe Dosen führen zu einem zerebralen Ödem. Bei moderater Dosierung erholt sich die Blut-Hirn-Schranke sofort nach Narkoseende. Die Durchlässigkeit der Gefäßwand lässt sich also wie mit einem Schalter regulieren. Am Mausmodell konnte bereits gezeigt werden, dass Isofluran die Wirksamkeit der Chemotherapie bei Hirntumoren erhöht. Ließe sich dieses Resultat auf den Menschen übertragen, könnte die gleichzeitige Anwendung von Inhalationsanalgetika eventuell auch den Therapieerfolg bei anderen zerebralen Erkrankungen verbessern.

Quelle: Pressemitteilung – Max-Planck- Institut für experimentelle Medizin