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Long-COVID Neuronale Neuorganisation

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Bei Geschicklichkeit und Ausdauer wiesen die Long-COVID-Patienten allerdings schlechtere Ergebnisse auf, zudem waren bei ihnen Depression, Ängste und Müdigkeit stärker ausgeprägt. Bei Geschicklichkeit und Ausdauer wiesen die Long-COVID-Patienten allerdings schlechtere Ergebnisse auf, zudem waren bei ihnen Depression, Ängste und Müdigkeit stärker ausgeprägt. © whitehoune – stock.adobe.com
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Patienten mit Long-Covid klagen häufig über Konzentrationsstörungen und Müdigkeit. In der Tat lässt sich bei Vorliegen neuropsychiatrischer Beschwerden noch Monate nach Infektion eine veränderte Hirnaktivität nachweisen.

Auch Monate nach der Infektion weisen COVID-19-Patienten mit persistierenden neuropsychiatrischen Symptomen eine verminderte Aktivität in Hirnarealen auf, die für das Gedächtnis zuständig sind. Gleichzeitig sind andere Areale, z.B. das Arbeitsgedächnis, stärker aktiv. So lautet das Ergebnis einer kleinen Studie der University of Maryland School of Medicine. Teilnehmer waren 29 Patienten, die im Schnitt sieben Monate zuvor an COVID-19 erkrankt waren und mindestens ein anhaltendes neuropsychiatrisches Symptom aufwiesen. Zum Vergleich dienten 21 nach Alter, Geschlecht und Impfstatus gematchte Personen ohne die Erkrankung.

Obwohl die meisten der Long-COVID-Patienten über fortbestehende Probleme bei Konzentration und Gedächtnis klagten, schnitten sie in kognitiven Tests ähnlich gut ab wie die Kontrollgruppe. Die Autoren führen die Veränderungen in der neuronalen Aktivität deshalb darauf zurück, dass das Gehirn Defizite kompensiert, indem es Netzwerke neu organisiert.

Bei Geschicklichkeit und Ausdauer wiesen die Long-COVID-Patienten allerdings schlechtere Ergebnisse auf, zudem waren bei ihnen Depression, Ängste und Müdigkeit stärker ausgeprägt.

* American Academy of Neurology