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Verunsicherung und Verschwörungsmythen Ohne Regeln mehr Paranoia

Autor: Sabine Mattes

Es ist zum verrückt werden: Die Coronapandemie sorgt bei vielen für Paranoia. Es ist zum verrückt werden: Die Coronapandemie sorgt bei vielen für Paranoia. © iStock/GeorgePeters
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Weltweite Krisen und traumatische Großereignisse sind ein fruchtbarer Nährboden für Paranoia. Forscher aus Yale wollten wissen, inwieweit dies auch auf die aktuelle Pandemie zutrifft.

Die Coronapandemie macht Menschen anfällig für paranoide Denkweisen. Dies trifft besonders auf Regionen zu, in denen Maskenpflicht besteht. Zudem geht paranoides Gedankengut mit einem gesteigerten Hang zu Verschwörungsmythen einher.

Eine Forschergruppe der Yale University hatte bereits zu Beginn der Pandemie Probanden zu einem einfachen Kartenspiel eingeladen, dessen Regeln sich immer wieder spontan änderten. Es zeigte sich, dass die Spieler mit der Zeit zunehmend paranoider wurden und teilweise Entscheidungen, die zuvor vorteilhaft für sie gewesen waren, revidierten. Manche glaubten sogar, die Karten seien zu ihren Ungunsten gezinkt.

Politik sollte die Vorgaben durchsetzen

Im Verlauf einer aktuellen Studie mit Onlinebefragung und dem gleichen Kartenspiel stellte sich vor allem eines klar heraus: Paranoide Tendenzen waren besonders stark in Regionen zu finden, in denen sich die Menschen kaum an die geltenden Regeln hielten. Je ausgeprägter wiederum die Paranoia, desto größer war die Bereitschaft, an Mythen und Verschwörungstheorien zu glauben. Es sei ­enorm wichtig, dass die Politik einmal aufgestellte Regeln durchsetze und die Bevölkerung dabei unterstütze, sie zu befolgen. Ansonsten fühlten sich die Menschen schnell betrogen, erläutert Professor Dr. Philip­ ­Corlett, Seniorautor­ der Studie.

Quelle:  Pressemitteilung – Yale University