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Digitale Tabakentwöhnung Per Smartphone-App zum Rauchstopp

Autor: Alexandra Simbrich

Seit Dezember 2016 steht aussteigewilligen Rauchern das digitale Entwöhnungsprogramm „Nichtraucher­helden“ zur Verfügung, seit 2019 auch als App für das Smartphone. Seit Dezember 2016 steht aussteigewilligen Rauchern das digitale Entwöhnungsprogramm „Nichtraucher­helden“ zur Verfügung, seit 2019 auch als App für das Smartphone. © artursfoto – stock.adobe.com
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Raucher, die endlich von den Glimmstängeln wegkommen möchten, können sich bei ihrem Vorhaben nun von einer App unterstützen lassen. Ein besonderer Ansporn scheint dies für Kettenraucher zu sein.

Digitale Programme zur Tabakentwöhnung haben gleich mehrere Vorteile: Sie sind in der Fläche verfügbar, werden allgemein akzeptiert, und sie beanspruchen nur wenig Ressourcen. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Angebote mitunter erheblich in der Qualität ihrer Inhalte.

Seit Dezember 2016 steht aussteigewilligen Rauchern das digitale Entwöhnungsprogramm „Nichtraucher­helden“ zur Verfügung, seit 2019 auch als App für das Smartphone. Die Kursinhalte weisen eine hohe Übereinstimmung mit den Leitlinienempfehlungen sowie mit anerkannten und evidenzbasierten Methoden auf, berichtet eine Gruppe um den Stuttgarter Pneumologen Dr. ­Alexander Rupp. Das Curriculum umfasst zwei Vorbereitungs- und zehn Programmtage, womit es insgesamt weniger als zwei Wochen dauert. Seit September 2018 können die Teilnehmer zusätzlich eine 76-tägige Nachbetreuung in Anspruch nehmen. Dr. Rupp und Kollegen haben für den Zeitraum Dezember 2016 bis November 2019 analysiert, wie es um die Akzeptanz und die Wirksamkeit des Nichtraucherkurses bestellt ist.

Im Beobachtungszeitraum begannen 2.491 Raucher mit dem Programm. Der größte Teil von ihnen waren Frauen (69 %), das Durchschnittsalter betrug 46 Jahre. 634 (25,4 %) Teilnehmer brachen den Entwöhnungsversuch jedoch vorzeitig ab.

Bessere Ergebnisse bei anfänglich starken Rauchern

Am siebten Tag nach Ende des Kurses lag die Abstinenzlerquote bei 26,1 %. Nach einem Jahr waren immerhin noch 15,3 % rauchfrei. Wie erfolgreich die Teilnehmer vom Tabak ließen, war dabei abhängig von der Stärke der zuvor ermittelten Zigarettenabhängigkeit.  Zu Programmbeginn hatten die Ausstiegswilligen täglich im Schnitt 18,9 Zigaretten geraucht und mit durchschnittlich 5,3 Punkten im sog. Fagerström-­Test eine mittlere Abhängigkeit gezeigt. Zur Überraschung der Autoren wiesen Raucher mit anfangs höheren Fagerström-­Werten gegenüber weniger abhängigen Rauchern zu allen Zeitpunkten eine höhere Quote beim Rauchstopp auf.

Quelle: Rupp A et al. Dtsch Med Wochenschr 2023; doi: 10.1055/a-1984-7424