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Pfortader offen halten: Vorteile der Antikoagulation bestätigt

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Neuere Erhebungen untermauern die Vorteile der Antikoagulation. Neuere Erhebungen untermauern die Vorteile der Antikoagulation. © iStock/Tharakorn
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Eine verschlossene Pfortader bekommt dem Zirrhotiker genauso wenig wie eine massive Blutung durch therapeutische Antikoagulation. Was tun?

Man weiß zwar aus kleineren Untersuchungen, dass die Gerinnungshemmung bei Patienten mit Leberzirrhose und Portalvenenthrombose die Rekanalisationsrate verbessert, eine Thromboseprogression verhindert und das Blutungsrisiko nicht steigert. Größere und vor allem kontrollierte, randomisierte Studien zu dem Thema fehlen aber, bemängelte Professor Dr. Beat­ Müllhaupt­ vom Universitätsspital Zürich.

Neuere Erhebungen untermauern die Vorteile der Antikoagulation, darunter eine Studie mit 182 Patienten. 81 davon wurden gerinnungshemmend behandelt (69 % mit niedermolekularen Heparinen, 19 % mit Fondaparinux, 12 % mit VKA). Bei 66 fanden sich Hochrisikovarizen, die man mit Betablockern oder Ligatur behandelte. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 19 Monaten.

Eine Rekanalisation gelang bei 57 %, in zwei Dritteln der Fälle vollständig. Die spontane Wiedereröffnungsrate betrug 26 % und lag damit signifikant niedriger. Blutungen erlitten 20 % unter Therapie und 22 % im Vergleichskollektiv. Antikoagulierte Teilnehmer überlebten im Median 70 Monate, die anderen 59 Monate.

Quelle: 9. Hepatologie-Update-Seminar (Online-Veranstaltung)