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Picosekundenpuls: Neue Laser ermöglichen schmerzärmere Tattoo-Entfernung

Autor: Friederike Klein

Die neuen Picosekundenlaser sind nicht nur effektiver, sondern auch schonender bei der Entfernung eines Tattoos. Die neuen Picosekundenlaser sind nicht nur effektiver, sondern auch schonender bei der Entfernung eines Tattoos. © iStock/robertprzybysz
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Mit den neuen Geräten und Handstücken wird die Tattooentfernung via Laser jetzt für den Arzt einfacher und den Patienten weniger schmerzhaft. Über Picosekundenpulse lassen sich auch Farbpartikel leichter zerstören.

Laser mit Picosekundenpuls gibt es schon seit einiger Zeit. Die kürzere Pulsdauer verspricht eine stärkere photomechanische bzw. photoakustische und weniger photothermische Wirkung, erläuterte Dr. Klaus Fritz vom Laserzentrum Landau. So lassen sich auch kleinste Farbpartikel von Tattoos behandeln und die Therapie geht dabei mit weniger Schmerz und einem geringeren Risiko für eine postinflammatorische Hyperpigmentierung einher.

Leichtere Entfernung von Multicolor-Tattoos

Bislang boten Picosekundenlaser nur wenige Wellenlängen an und die Pulse waren erst mäßig kurz, meinte der Kollege. Neue Picosekundenlaser ermöglichen jetzt die Anwendung von mehreren Wellenlängen in wirklich kurzen Pulsen. Vier bis fünf Wellenlängen und eine Pulsdauer von 375 Picosekunden sind mit diesen Geräten möglich. Die Laser zerstören photoakustisch viel mehr Chromophoren, als es früher photothermisch möglich war, erklärte Dr. Fritz – auch Chromophoren-unabhängig. Damit ermöglichen die neuen Picosekundenlaser auch die erfolgreiche Behandlung vielfarbiger Tattoos. Zudem werden immer mehr Spotgrößen und Handstücke angeboten.

Interessant sind seinen Ausführungen nach die fraktionalen Handstücke, beispielsweise für das Laser-Toning bei dunkleren Hauttypen: Sie erlauben ein schonenderes Vorgehen, da nur kleine milde Blitze abgesetzt werden. Dafür muss die Behandlung allerdings über mehrere Sitzungen erfolgen, um die Pigmentierung abzuschwächen. Das kann schon mal ein halbes Jahr dauern.

Keine Schädigung der Hautbarriere

Der Picosekundenlaser ist aber nicht nur interessant für Menschen, denen ihre Körperkunst unangenehm geworden ist. Die fraktionale Picosekunden-Laserbehandlung ver­ursacht kleine zystische Vakuolen im Gewebe – je nach Wellenlänge mehr oberflächlich (532 nm) oder tiefer in der Dermis (1064 nm). Das hat einen ähnlichen Effekt wie ablative Laser, nur ohne die Hautbarriere zu schädigen, erklärte Dr. Fritz: Es kommt nicht-invasiv zu einem Rejuvenationseffekt. Auch grobporige Haut und Narben sowie Nägel lassen sich so mit einem ästhetisch guten Ergebnis behandeln.

Quelle: FOBI DIGITAL 2020 – 27. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie