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JAK-Inhibitoren Rheumaremission mit Krebsrisiko

Autor: Annette Kanis

Nach zwei Jahren Behandlung schien sich das Risiko auch in der RA-Kohorte verdoppelt zu haben. Nach zwei Jahren Behandlung schien sich das Risiko auch in der RA-Kohorte verdoppelt zu haben. © narstudio – stock.adobe.com
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Es gibt eine Verbindung zwischen Rheuma- und Krebserkrankungen wie Lungenkrebs und malignem Lymphom. Aber wie genau sieht diese aus und lassen sich Risikofaktoren z.B. hinsichtlich der Therapie identifizieren?

Rheuma und Krebs sind miteinander assoziiert: Lungenkrebs und maligne Lymphome treten vermehrt bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) auf. Und das Risiko für nicht-melanozytären Hautkrebs ist ebenfalls erhöht. Biologika oder bDMARD wie TNF-Inhibitoren (TNFi) gelten nach bisherigem Studienstand als nicht krebserregend. Bei der zielgerichteten synthetischen DMARD, den Januskinase-Inhibitoren (JAKi), bestehen jedoch Bedenken. Eine schwedische Studie basierend auf Registerdaten aus den Jahren 2016 bis 2020, verglich beide Biologika und JAKi in Bezug auf ihr Krebsrisiko.

Die Wissenschaftler schätzen die Inzidenzraten und Hazard Ratios (HR) von Krebserkrankungen bei Patienten mit RA und Psoriasisarthritis (PsA), die in der klinischen Praxis mit JAK- bzw. TNF-Inhibitoren behandelt wurden. Diese Raten stellten sie jenen Patienten gegenüber, die andere Biologika als TNFi erhielten, sowie den Inzidenzen und HR der Allgemeinpopulation. Kardiovaskuläre Risiken wurden ebenfalls berücksichtigt.

Hautkrebsrisiko schon nach kurzer Zeit erhöht

Insgesamt 10.447 RA-Patienten und 4.443 PsA-Patienten ohne Krebsanamnese starteten während des Studienzeitraums eine Therapie mit mindestens einem biologischen oder synthetischen Antirheumatikum. Das Risiko für hellen Hautkrebs war in allen Gruppen höher als in der Allgemeinbevölkerung. Bei einer kurzfristigen Therapieeinheit mit JAKi lag es in der RA-Gruppe bereits um 39 % höher als in der TNFi-Gruppe, die PsA Patienten kamen auf eine verdoppelte HR.

Nach zwei Jahren Behandlung schien sich das Risiko auch in der RA-Kohorte verdoppelt zu haben. Hinsichtlich anderer Krebsarten fanden sich keine signifikanten Hinweise für ein höheres Risiko. Auffällig war jedoch, dass die Krebsinzidenz bei Patienten mit zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren zunimmt.

Quelle: Huss V et al. Ann Rheum Dis 2023; DOI: 10.1136/ard-2022-223636