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Periphere arterielle Verschlusskrankheit Schlafdauer beeinflusst PAVK-Risiko

Autor: Dr. Franziska Hainer

Die optimalen Interventionen zur Unterbindung des Schlaf-PAVK-Links sind noch unklar. Die optimalen Interventionen zur Unterbindung des Schlaf-PAVK-Links sind noch unklar. © Stanislav – stock.adobe.com
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Zu wenig Nachtschlaf kann das Risiko für vaskuläre Erkrankungen wie pAVK erhöhen. Aber gibt es auch ein Zuviel?

Zu wenig Nachtschlaf kann das Risiko für vaskuläre Erkrankungen wie pAVK erhöhen. Doch auch ein Zuviel an Schlaf ist nicht förderlich.

In einer schwedischen Untersuchung wurde anhand von drei Studien der Zusammenhang zwischen Schlafdauer und PAVK-Risiko erforscht. Das Ergebnis: Sowohl sehr wenig als auch sehr viel Schlaf wirken sich negativ auf die Gefäße aus. Es zeigte sich eine U-förmige Korrelation, wobei das geringste PAVK-Risiko bei etwa sieben Stunden Schlaf lag, berichten Shuai Yuan vom Karolinska Institut in Stockholm und Kollegen.

Die erste Kohorte bestand aus mehr als 50.000 Männern und Frauen, 1.323 von ihnen litten an einer PAVK. Für die Kurzschläfer (< 5 h) zeigte sich ein um um 74 % erhöhtes PAVK-Risiko im Vergleich zu denjenigen mit einer Schlafdauer von sieben bis acht Stunden. Bei den Langschläfern (> 8 h) war das PAVK-Risiko um 24 % erhöht. Teilnehmer, die tagsüber ein Nickerchen einlegten, wiesen ein um 32 % erhöhtes PAVK-Risiko auf im Vergleich zu denjenigen, die darauf verzichteten. Die beiden anderen Studien erbrachten ähnliche Ergebnisse.

Berücksichtigten die Forscher potenzielle Störfaktoren, ergab sich ein erhöhtes PAVK-Risiko nur bei den Kurzschläfern. Auch blieb das Tagesnickerchen ohne Einfluss. Zusätzlich zeigte die Auswertung, dass die positive Assoziation zwischen Schlaf und PAVK bidirektional war, also die PAVK auch den Schlaf beeinflusste.

Verschiedene Mechanismen als Ursachen vermutet

Schlafmangel wirkt sich den Autoren zufolge über verschiedene Mechanismen negativ auf Gefäße aus. So könnte er z.B. das sympathische Nervensystem aktivieren sowie am Endothel oxidativen Stress und Inflammation begünstigen. Zudem ist kurzer Schlaf mit Adipositas, Hypertonie und Typ-2-Diabetes assoziiert – allesamt weitere Risikofaktoren für die PAVK.

Kurzer Schlaf erhöht das Risiko für eine PAVK, so das Fazit der Autoren. Aufgrund des bidirektionalen Zusammenhangs sind Mechanismen denkbar, die beide Störungen verschlechtern. Die optimalen Interventionen zur Unterbindung des Schlaf-PAVK-Links sind noch unklar – auch deshalb hat die Schlafforschung für die American Heart Association eine hohe Priorität bei der Verbesserung der kardialen Gesundheit.

Quelle: Yuan S et al. Eur Heart J. Open 2023; DOI: 10.1093/ehjopen/oead008