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Vorhofflimmern Schlaganfallinzidenz seit zehn Jahren rückläufig

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Noch immer besteht großes Präventionspotenzial um die Schlaganfallinzidenz zu senken. Noch immer besteht großes Präventionspotenzial um die Schlaganfallinzidenz zu senken. © Sonja Calovini – stock.adobe.com
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Immer mehr Menschen zeigen Vorhofflimmern, wie eine populationsbasierte Studie aus Schweden zeigt. Zugleich ist die Schlaganfallinzidenz aber deutlich rückläufig. Wie passt das zusammen?

Die Inzidenzrate für ischämisch bedingte Schlaganfälle ist in Schweden zwar in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen. Aber die Zahl der durch Vorhofflimmern (VHF) bedingten Insulte veränderte sich zwischen 2001 und 2010 kaum. Zwischen 2010 und 2020 hingegen verringerte sie sich aber merklich, berichtet eine Wissenschaftlergruppe um Dr. Mozhu­ Ding vom Stockholmer Karolinska-­Institut. Der Auswertung zufolge sank die Hazard­ Ratio­ für einen Insult in den drei Jahren nach festgestelltem VHF signifikant von 2,39 auf 1,54.

Im Wesentlichen lässt sich das durch das Aufkommen der NOAK­ mit dem Jahr 2012 erklären, schreiben die Autoren. Gleichwohl traten 24 % der ischämischen Insulte im Zusammenhang mit einer vorherigen oder einer gleichzeitig erfolgten VHF-Diagnose auf. Die tachykarde Herzrhythmusstörung nahm mit den Jahren leicht zu. 

Dr. Ding und Kollegen hatten die Gesundheitsdaten sämtlicher Bewohner Schwedens, die zwischen 2001 und 2020 mindestens 70 Jahre alt waren, ausgewertet. Sie berechneten die Jahresinzidenz für Schlaganfälle allgemein sowie die für VHF-assoziierte Insulte im Besonderen. Angesichts der hohen, flimmerbedingten Insultrate besteht noch ein erhebliches Präventionspotenzial, lautet das Fazit der Wissenschaftler.

Quelle: Ding M et al. Lancet Reg Health Eur 2023; DOI: 10.1016/j.lanepe.2023.100596