Von der Pädiatrie in die Erwachsenenmedizin So klappt der Abschied aus der Kinderrheumatologie

DGIM 2025 Autor: Dr. Sonja Kempinski

Mit 18 Jahren wechseln Jugendliche mit chronischen Erkrankungen meist in die Erwachsenenmedizin. Mit 18 Jahren wechseln Jugendliche mit chronischen Erkrankungen meist in die Erwachsenenmedizin. © Cristina – stock.adobe.com

Wenn aus jungen Patientinnen und Patienten Erwachsene werden, steht irgendwann ein Arztwechsel an. Doch die Transition birgt Tücken und Gefahren. Wie gelingt ein sicherer Übergang?

Mit 18 Jahren wechseln Jugendliche mit chronischen Erkrankungen meist in die Erwachsenenmedizin. Diese Zeit stellt sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Eltern und behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine Herausforderung dar, sagte Dr. Prasad Oommen vom Universitätsklinikum Düsseldorf. Die Transition, also der geplante Übergang, sollte mit allen Beteiligten sorgfältig vorbereitet werden. Denn sonst droht die Unterbrechung der medizinischen Versorgung, die schwere Folgen nach sich ziehen kann. Dazu gehört z. B. die erhöhte Rate von Transplantatverlusten bei Jugendlichen nach Nierentransplantation, vermehrte Ketoazidosen bei Diabeteskranken und eine steigende Krankheitsaktivität mit vermehrter Klinikeinweisungen bei Betroffenen mit juveniler idiopathischer Arthritis.

Es gibt zahlreiche Strategien, die Transition zu verbessern. Dazu gehören vorbereitende Fragebogen, das wohlbedachte Einbeziehen der Eltern in das Geschehen und gemeinsame Sprechstunden mit Pädiaterinnen und Pädiatern und den Weiterbehandelnden aus der Erwachsenenmedizin. In manchen Ländern finden dazu sogar monatliche Videokonferenzen statt.

Insgesamt sollte die Verantwortung schrittweise auf die Jugendlichen übergehen. Wie gut oder schlecht die Vorbereitung dafür klappt, wurde in einer rheumatologischen Transitionsambulanz in Utah analysiert. 58 % der vor dem Wechsel stehenden 65 Jugendlichen fühlten sich „very ready“, in die internistisch-rheumatologische Betreuung überzugehen. Von den 42 befragten Eltern befanden nur 53 % ihre Sprösslinge als reif für den Wechsel. Insgesamt waren Eltern bei dieser Befragung in puncto Transition besorgter und unzufriedener als ihre Kinder.

Eltern und Betroffene wünschten sich beide ein kompetentes Team und die ehrliche Aufklärung über die medizinische Situation und ihre Behandlungsoptionen. Der erwachsen werdende Nachwuchs hatte zudem eine spezifische Priorität: und zwar die Möglichkeit zu erwerben, autonome Entscheidungen in angemessener Zeit zu treffen.

Quelle: Kongressbericht – 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin