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Stehtische ins Büro: Mehr Arbeitszufriedenheit und Lebensqualität

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Zwar steigern Stehtische die Motivation zu Arbeiten, mehr bewegt wird sich trotzdem nicht. Zwar steigern Stehtische die Motivation zu Arbeiten, mehr bewegt wird sich trotzdem nicht. © iStock.com/Cecilie_Arcurs
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Arbeiten am Stehtisch tut nicht nur dem Körper gut. Auch psychische Variablen scheinen sich unter der Stehintervention zu verbessern – schon nach drei Monaten.

Immer wieder geht aus epidemiologischen Daten hervor: Wer während der Arbeit viel sitzt, ist weniger motiviert und häufiger krank. Interventionen mit höhenverstellbaren Schreibtischen oder fahrradähnlichen Geräten, womit man sich die Beine „vertreten“ kann, kommen bei Teilnehmern in kleineren Untersuchungen zwar gut an. Allerdings ist die Evidenz für den Nutzen solcher Ausstattungen aufgrund methodischer Mängel i.d.R. eher mau.

Im randomisiert-kontrollierten Design nahmen sie jetzt Kollegen um Charlotte L. Edwardson­, University of Leicester, erneut unter die Lupe. In der SMArT-Work-Studie ließen sie 146 Probanden über drei, sechs und zwölf Monate entweder an einer multimodalen Intervention teilnehmen, bestehend u.a. aus Seminaren, Feedbackrunden und höhenverstellbaren Arbeitstischen. Oder ihre Arbeit wie üblich durchführen.

Die SMArT-Worker saßen über die gesamte Studiendauer im Schnitt signifikant weniger als die Kontrolle (-83,23 min/Arbeitstag). Unterschiedliche Sitzzeiten zeigten sich schon nach drei Monaten (-50,62 min/Arbeitstag). Auch in puncto Arbeitszufriedenheit, Engagement und der allgemeinen Lebensqualität hatten die Steharbeiter die Nase vorn. Krankmeldungen unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen.

Mehr bewegt wurde sich trotzdem nicht

Die reduzierte Sitzdauer wurde allerdings fast komplett durch Stehen ersetzt – mehr bewegt hatten sich die SMArT-Worker also nicht. Maßnahmen mit dem Ziel einer größeren Gesamtbewegungszeit sind geplant. Das Ziel: Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der Büroarbeiter weiter zu verbessern.

Quelle: Edwardson CL et al. BMJ 2018; 363: k3870