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Perkutane Koronarintervention Unnötige Funktionstests?

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Als Funktionstest wurde unter anderem ein Belastungs-EKG durchgeführt. Als Funktionstest wurde unter anderem ein Belastungs-EKG durchgeführt. © Kzenon – stock.adobe.com
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Bei Hochrisikopatienten, die sich einer perkutanen Koronarintervention (PCI) unterzogen haben, können routinemäßige Funktionstests die Zwei-Jahres-Prognose nicht verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Dr. Duk-Woo Park von der Universität Ulsan (Südkorea) in einer randomisierten Studie mit 1.706 Teilnehmern.

Die Patienten wiesen allesamt Zeichen einer besonderen Gefährdung auf. Dazu zählten u.a. eine koronare Mehrgefäßerkrankung, eine Läsion mit einer Länge > 3 cm und ein manifester Diabetes mellitus. Die Experimentalgruppe unterzog sich etwa ein Jahr nach der Revaskularisation einer kardialen Funktionskontrolle (z.B. Belastungs-EKG, Stressechokardiografie). Primärer Endpunkt war eine Kombination aus Tod jeglicher Ursache, Myokardinfarkt oder stationäre Behandlung wegen einer instabilen Angina pectoris.

Zwei Jahre nach der PCI hatten in der funktionell getesteten Gruppe 46 von 849 Patienten eines dieser Ereignisse erlebt, in der Kontrollgruppe waren es 51 von 857 Teilnehmern. Das entsprach einer Reduktion um 10 % nach einem Stresstest, diese war aber statistisch nicht signifikant.

Mehr Nachbehandlungen verbessern Outcome nicht

Die Testgruppe unterzog sich zwar nach einem Jahr häufiger einer invasiven Koronarangiografie oder einer erneuten Revaskularisation (12,3 % vs. 9,3 % und 8,1 % vs. 5,8 %). Diese Unterschiede waren aber ebenfalls nicht signifikant und gingen auch nicht mit einem besseren kardiovaskulären Outcome nach zwei Jahren einher.

Quelle: Park DW et al. N Engl J Med 2022; 387: 905-915; DOI: 10.1056/NEJMoa2208335