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Aerobes Training macht auch den Kopf fit

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Dreimal die Woche Sport für 20–40 Minuten steigerte die Hirndurchblutung. (Agenturfoto) Dreimal die Woche Sport für 20–40 Minuten steigerte die Hirndurchblutung. (Agenturfoto) © Halfpoint – stock.adobe.com
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Denksport soll den Kopf im Alter fit halten. Dass man das „Sport“ darin durchaus wörtlich nehmen darf, zeigt eine Studie aus Kanada.

„Gehirn-Jogging“ soll die geistige Fitness im Alter erhalten. Damit meint man im allgemeinen Sprachgebrauch aber eher Aufgaben wie das Lösen von Sudokus oder Kreuzworträtseln. Kanadische Mediziner haben das mit dem Joggen nun einmal ganz wörtlich genommen. Dafür hat das Team um Dr. Veronica­ Guadagni vom Hotchkiss Brain Institute der University of Alberta in Edmonton 206 gesunde ältere Menschen (im Schnitt knapp 66 Jahre), die vorher eher zur gemäßigten Couch-Potato-Fraktion gehörten, in einer sechsmonatigen Studie getestet.

Während dieser Zeit mussten die Teilnehmer unter Aufsicht dreimal pro Woche zunächst 20 Minuten lang aerobe Übungen absolvieren, allmählich steigerten die Wissenschaftler die Dauer des Trainings auf jeweils mindestens 40 Minuten. Zusätzlich sollte die Gruppe einmal pro Woche selbstständig üben.

Vor und nach der sechsmonatigen Intervention ermittelten die Forscher die geistige Leistungsfähigkeit über verschiedene neuropsychologische Tests und bestimmten außerdem sonographisch die Durchblutung des Gehirns. Dabei fanden sie heraus, dass der Sport offenbar half, mehr Blut in den Denkapparat zu befördern. Und das wirkte sich messbar auf die kognitiven Leistungen aus: Vor allem Exekutivfunktionen und Wortflüssigkeit besserten sich deutlich.

Regelmäßiges Training als Verjüngungskur für den Geist?

„Die Werte entsprachen etwa denen, wie man sie von einem fünf Jahre Jüngeren erwarten würde“, erläutert der Leitautor der Publikation, Dr. Marc Poulin­ von der University of Calgary, in einer Pressemitteilung der American Academy of Neurology. Allerdings, räumen die Autoren ein, fehlte eine nicht trainierende Kontrollgruppe, sodass ein kausaler Zusammenhang durch diese Untersuchung allein (noch) nicht sicher belegt ist.

Quellen:
1. Guadagni V et al. Neurology 2020; 94: e2245-e2257; DOI: 10.1212/WNL.0000000000009478
2. Pressemitteilung – American Academy of Neurology