CPAP-Adhärenz frühzeitig überprüfen Anfängliches Verhaltensmuster erlaubt Prognoseabschätzung

Autor: Birgit Maronde

Die CPAP-Beatmung gilt bei OSA als effektive Behandlungsoption. Symptomlast, kardiovaskuläre Komplikationen, Klinikaufnahmen und OSA-assoziierte Sterblichkeit gehen unter ihr zurück. Die CPAP-Beatmung gilt bei OSA als effektive Behandlungsoption. Symptomlast, kardiovaskuläre Komplikationen, Klinikaufnahmen und OSA-assoziierte Sterblichkeit gehen unter ihr zurück. © kudosstudio - stock.adobe.com

Die CPAP-Beatmung gilt bei OSA als effektive Behandlungsoption. Symptomlast, kardiovaskuläre Komplikationen, Klinikaufnahmen und OSA-assoziierte Sterblichkeit gehen unter ihr zurück. 

Voraussetzung ist allerdings, dass Kranke die Therapie in mindestens 70 % der Nächte über jeweils mindestens vier Stunden anwenden. Doch das kommt selten vor. In Studien erreichen die Non-Adhärenzraten bis zu 71 %, schreiben Forschende um Julia Dielesen vom Imperial College London. 

Im Rahmen einer retrospektiven Analyse haben sie nach Verhaltensmustern gesucht, die frühzeitig anzeigen, ob eine Patientin oder ein Patient die CPAP konsequent durchführen wird bzw. bei wem eine maßgeschneiderte Intervention erforderlich ist. Dafür nutzten sie Telemonitoringdaten von 1.000 Personen aus fünf britischen Schlafzentren, die von der ersten CPAP-Nacht bis zum dritten Monat erfasst worden waren.

Die Auswertung ergab, dass das Therapieverhalten in den ersten 14 Tagen ein Prädiktor dafür ist, ob jemand mittelfristig adhärent ist. So blieben Kranke, die die CPAP in den ersten beiden Wochen konstant sechs bis sieben Stunden nutzten, auch im dritten Monat konsequent dabei. Wer in den ersten beiden Wochen überhaupt nicht mitmachte, lehnte die CPAP später immer noch ab.

Ging die Anwendungszeit der CPAP schon in den ersten zwei Wochen von einem anfänglich hohen Niveau (> 6 h) deutlich zurück, lag in Monat 3 eine Non-Adhärenz vor. Aber auch das Umgekehrte ließ sich beobachten: War zunächst wenig Enthusiasmus, dann aber eine deutliche Zunahme der CPAP-Stunden erkennbar, lag ab dem zweiten Monat eine zuverlässige Therapieakzeptanz vor. Außerdem identifizierte das Autorenteam zwei weitere Gruppen: Die eine erreichte in den ersten Nächten gerade so das Adhärenzniveau und zeigte anschließend eine fallende Tendenz in der CPAP-Stundenzahl. In der anderen nahm die Anwendungszeit nur leicht zu bei anfangs wenigen CPAP-Stunden. Beide Gruppen waren in Monat 3 non-adhärent.

Nach Auffassung des Autorenteams sollte man Patientinnen und Patienten, die eine CPAP neu verordnet bekommen haben, nach 7 und nach 21 Tagen wieder einbestellen, also bevor sich ein bestimmtes Verhalten verfestigt hat. Bestehende Probleme könnten zu diesem Zeitpunkt angesprochen und Vorbehalte ggf. ausgeräumt werden. Eine erste Kontrolluntersuchung nach einem oder gar erst drei Monaten hält das Autorenteam für zu spät.

Quelle: Dielesen J et al. Thorax 2025; doi: 10.1136/thorax-2024-221763