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Beruf und Arbeitsplatzsituation Arbeitsplatz relevant für COVID-19-Verlauf

Autor: Maria Weiß

Das höchste Risiko, schwer zu erkranken, bestand bei regelmäßigem Kontakt zu infizierten Personen. (Agenturfoto) Das höchste Risiko, schwer zu erkranken, bestand bei regelmäßigem Kontakt zu infizierten Personen. (Agenturfoto) © Drazen - stock.adobe.com
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In der zweiten und dritten COVID-19-Welle hat es neben Busfahrern auch einige andere Berufsgruppen häufig besonders schwer erwischt. Das Risiko stieg mit der Nähe und der Expositionsdauer gegenüber bereits Infizierten.

Dass bestimmte Berufe und Arbeitsplatzsituationen für Atemwegsinfekte prädes­tinieren, ist nachvollziehbar. Im Zuge der Pandemie gab es dazu eine Vielzahl von Untersuchungen – die meisten bezogen sich allerdings auf die erste Welle. Prof. Dr. ­Kjell ­Torén und Kollegen von der Universität Göteborg wollten wissen, wie die Lage angesichts deutlich ansteckenderer Varianten in späteren Wellen aussah.

Fälle aus der zweiten und dritten Welle analysiert

Für ihre Studie nutzten sie die Daten von über 550.000 Personen mit einem positiven Coronatest und fast 6.000 Fällen mit schwerem COVID-19-Verlauf zwischen Oktober 2020 und Dezember 2021. Das höchste Risiko, schwer zu erkranken, bestand bei regelmäßigem Kontakt zu infizierten Personen (Odds Ratio, OR, 1,37) – v.a. bei enger körperlicher Nähe und langer Exposition (OR 1,47 bzw. 1,72). Eine Tätigkeit überwiegend an der frischen Luft war mit einem geringeren Risiko verbunden (OR 0,84).

Das höchste Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf  hatten Fachärztinnen (OR 2,05), unter den Männern waren es Bus- und Trambahnfahrer (OR 2,04). Auch Pflegekräfte, Grundschullehrer, Kindergarten- und Kitapersonal, Feuerwehrleute, Hebammen und Sicherheitspersonal waren für eine schwere ­Infektion prädestiniert.

Quelle: Torén K et al. Scand J Work Environ Health 2023; 49: 386-394; DOI: 10.5271/sjweh.4103