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Chemotherapie: So können Sie Nebenwirkungen richtig vorbeugen

Autor: Perspektive LEBEN

Medikamente können die Nebenwirkungen von Chemotherapien verhindern. Medikamente können die Nebenwirkungen von Chemotherapien verhindern. © iStock/KatarzynaBialasiewicz
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Wer an Chemotherapie denkt, denkt häufig an Nebenwirkungen, die auf den Magen schlagen. Sie gehören zu den am meisten gefürchteten Auswirkungen einer Krebsbehandlung. Perspektive LEBEN zeigt, wie gut die moderne Medizin mittlerweile dagegenhalten kann.

Grundsätzlich werden drei Formen der Übelkeit und des Erbrechens bei Chemotherapien unterschieden. Von akutem Erbrechen sprechen Mediziner dann, wenn während der Therapie oder bis 24 Stunden danach Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Als verzögerte Form bezeichnen Ärzte die Übelkeit und das Erbrechen, wenn diese später als 24 Stunden nach der Therapie auftreten. Eine besondere Form ist die sogenannte erlernte oder partizipatorische Übelkeit bzw. erlerntes Erbrechen.

Bei den betroffenen Patienten lösen bereits äußere Reize im Zusammenhang einer Chemotherapie Übelkeit oder Erbrechen aus. Und dies, obwohl die Chemotherapie diese Reaktionen eigentlich noch gar nicht auslösen kann. Der Gedanke daran reicht also schon. Die betroffenen Patienten verbinden zum Beispiel den Ort der Therapie, den Stich mit der Nadel oder den Geschmack des Medikaments mit den negativen Erfahrungen und erbrechen sich.

Vorbeugen geht vor Behandlung

„Deshalb ist es so wichtig vorzubeugen“, sagt Professor Dr. Hans-Peter Lipp, Chefapotheker des Universitätsklinikums Tübingen. „Schon beim ersten Zyklus sollte – wenn nötig – mit der Vorbeugung begonnen werden.“ Inzwischen sind für die meisten Chemotherapien die Risiken bekannt, dass solche Nebenwirkungen im Verlauf der Behandlung oder danach auftreten können.

Je nach Risiko und Art werden die Ärzte Medikamente verordnen um dagegen vorzubeugen. Sie unterbinden und reduzieren die Reizleitung im oder zum Brechzentrum des Gehirns und haben meist nur geringe unerwünschte Nebenwirkungen. Die Medikamente gegen die akuten Beschwerden werden etwa eine Stunde vor dem Beginn der Chemotherapie eingenommen.

„Die akuten Formen haben wir inzwischen gut im Griff“, betont Prof. Lipp. Patienten und Behandler müssen aber auch auf die verzögerten Formen achtgeben. „Das ist wichtig, denn die Patienten sind dann meist auf sich selbst und ihre Angehörigen gestellt.“ Mit einer konsequenten Vorbeugung können so auch die erworbenen oder erlernten Symptome gut verhindert werden.