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Corona: Auch gastrointestinale Symptome möglich

Autor: Dr. Alexandra Bischoff

Erste Daten aus Kalifornien: Gastrointestinale Beteiligung zeigen sich bei knapp einem Drittel der COVID-19-Patienten. Erste Daten aus Kalifornien: Gastrointestinale Beteiligung zeigen sich bei knapp einem Drittel der COVID-19-Patienten. © iStock/Mohammed Haneefa Nizamudeen
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Neben den Atemwegen hat SARS-CoV-2 auch Auswirkungen auf andere Organe. Daten aus Kalifornien belegen, dass knapp ein Drittel der Patienten über gastrointestinale Beschwerden klagt.

Akute respiratorische Beschwerden wie Halsschmerzen, Fieber und trockener Husten sind typisch für eine Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2. Das Virus breitet sich jedoch nicht nur in den Atemwegen aus, sondern kann auch andere Organe in Mitleidenschaft ziehen, beispielsweise den Magen-Darm-Trakt. Einer kalifornischen Studie zufolge weisen über 30 % der Patienten neben respiratorischen auch gastrointestinale Symptome auf.

Das Team um Dr. George Cholankeril von der Stanford University School of Medicine wertete retrospektiv die Daten aller mit SARS-CoV-2 infizierten Patienten aus, die von Anfang bis Ende März in ihrer Einrichtung behandelt worden waren. Von den insgesamt 116 an COVID-19 erkrankten Personen berichtete knapp ein Drittel (31,9 %) neben respiratorischen auch über gastrointestinale Beschwerden – allen voran Appetitlosigkeit (22,3 %), Übelkeit/Erbrechen (12,0 %) und Durchfall (12,0 %). Die meisten Patienten (89,2 %) beschrieben die Magen-Darm-Beschwerden als mild mit einer durchschnittlichen Dauer von einem Tag. Sie währten somit signifikant kürzer als die Atemwegsbeschwerden. In keinem einzigen Fall traten sie isoliert oder als erste Manifestation der Erkrankung auf. Allerdings wurden auch nur Testungen durchgeführt, wenn die Patienten akute respiratorische Symptome aufwiesen.

AST-Wert korrelierte mit Schwere der Infektion

Bei 65 Patienten wurden bei der stationären Aufnahme Leberenzyme und Gesamtbilirubin bestimmt. 40 % (26) zeigten eine hepatische Dysfunktion, wobei die meisten Erkrankten (22) vorher keine erhöhten Leberwerte gehabt hatten. Bei den vier übrigen Patienten mit hepatischer Dysfunktion waren die Leberenzyme in Zusammenhang mit der COVID 19 um mindestens das Doppelte angestiegen. Die AST-Werte waren etwas stärker erhöht als die ALT-Werte. Der AST-Wert bei Aufnahme war die einzige gastrointestinale Variable, die mit der Schwere der COVID-Infektion korrelierte. 

Quelle: Cholankeril G et al. Gastroenterology 2020; DOI: 10.1053/j.gastro.2020.04.008