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Flugbegleiter erkranken häufiger an Krebs

Autor: Dr. Anna-Lena Krause

Flugbegleiterinnen sind besonders gefährdet für Uteruskrebs. Flugbegleiterinnen sind besonders gefährdet für Uteruskrebs. © fotolia/kasto
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Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erkranken Flugbegleiter häufiger an gynäkologischen Tumoren, Haut-, Darm- und Schilddrüsenkrebs. Und das, obwohl sie eher seltener Raucher oder übergewichtig sind.

Kosmische ionisierende Strahlung, schlechte Kabinenluft, gestörter Tag-Nacht-Rhythmus, unregelmäßige Arbeitszeiten und ständiger Zeitzonenwechsel – diesen wahrscheinlich karzinogenen Faktoren können Flugbegleiter nicht entgehen. Umweltmediziner der Universität Harvard haben deshalb untersucht, wie stark das Krebsrisiko für diese Berufsgruppe erhöht ist.

Die Forscher verglichen die Prävalenz verschiedener maligner Erkrankungen bei 5366 überwiegend weiblichen Flugbegleitern von durchschnittlich 52 Jahren (mittlere Beschäftigungsdauer: 20 Jahre) mit alters- und gewichtsadaptierten Kontrollen, die einen ähnlichen sozioökonomischen Status aufwiesen (2729 Personen). Rund 15 % des an der Studie teilnehmenden Bordpersonals war an Krebs erkrankt.

Melanomprävalenz mehr als verdoppelt

Für Stewardessen ergab sich eine 1,5-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit, an einem Mammakarzinom zu erkranken. Die Melanomprävalenz war unter den Frauen mehr als verdoppelt, die von anderen Hautkrebsformen mehr als vervierfacht. Für Letztere zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang mit der Beschäftigungdauer.

Häufiger als in der Allgemeinbevölkerung traten bei Flugbegleiterinnen zudem maligne Erkrankungen des Uterus (3,8-fach), der Zervix (1,5-fach), des Gastrointestinaltrakts (1,7-fach) und der Schilddrüse (1,2-fach) auf. Stewards erkrankten rund 1,5-mal häufiger an einem Melanom als andere Männer, ihr Risiko für Nicht-Melanom-Hautkrebs war um 11 % erhöht.

Diese Zahlen sind beachtlich, schreiben die Forscher, denn die Flugbegleiter in ihrer Studie waren vergleichsweise selten Raucher (ca. 8 % vs. 18 %) oder übergewichtig (ca. 40 % vs. 65 %).

Quelle: McNeely E et al. Environ Health 2018; 17: 49