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Geburtsplanung: Einleitung vor Termin medizinisch vertretbar

Autor: Dr. Judith Lorenz

Den frisch gebackenen Müttern scheint es nach elektiver Induktion schneller wieder gut zu gehen. Den frisch gebackenen Müttern scheint es nach elektiver Induktion schneller wieder gut zu gehen. © fotolia/Gorodenkoff
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Die elektive Einleitung der Geburt ab der 39. Schwangerschaftswoche hat weder Vor- noch Nachteile für das Kind. Auch Kaiserschnittentbindungen sind bei dieser Maßnahme nicht häufiger als bei abwartendem Vorgehen.

Ob bei Erstgebärenden mit unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf eine elektive Weheninduktion erfolgen darf, wird seit Langem kontrovers diskutiert, schreiben Dr. William Grobman vom Department of Obstetrics and Gynecology der Northwestern University in Chicago und Kollegen. Die Wissenschaftler gingen der Frage nach, wie sich eine geplante Geburtseinleitung auf das Risiko für perinatale Komplikationen oder Sectiowahrscheinlichkeit auswirkt.

Teilnehmerinnen der Studie waren rund 6100 Erstgebärende ohne maternale oder fetale Indikation für einen vorzeitigen Wehentropf. Etwa die Hälfte der Graviden erhielt ihn nach 39 SSW, die anderen sollten den errechneten Termin abwarten und man griff frühestens nach Woche 40 (max. 42) ein.

Der primäre Endpunkt setzte sich aus perinatalem Tod des Kindes oder schweren neonatalen Komplikationen (z.B. Infektion, Beatmung, Geburtsverletzung) zusammen. Darin unterschieden sich die Gruppen nicht signifikant.

Kaiserschnitt bei elektiver Induktion seltener nötig

Bei elektiver Weheninduktion war allerdings seltener ein Kaiserschnitt erforderlich (18,6 vs. 22,2 %). Außerdem hatten weniger Mütter schwangerschaftsbedingte hypertensive Störungen. Obwohl die Frauen länger im Kreißsaal blieben, empfanden sie die Schmerzbelastung während der Geburt als geringer und konnten die Klinik früher verlassen.

Quelle: Grobman WA et al. N Engl J Med 2018; 379: 513-523