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Hitzewallungen: (Ex-)Partner haben gewaltigen Einfluss auf klimakterische Beschwerden

Autor: Dr. Judith Lorenz

Besonders Frauen mit posttraumatischer Belastungsstörung leiden in der Menopause. Besonders Frauen mit posttraumatischer Belastungsstörung leiden in der Menopause. © fotolia/Chinnapong
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Frauen, die in einer Partnerbeziehung körperlicher oder emotionaler Gewalt ausgesetzt waren, leiden vermehrt unter Wechseljahresbeschwerden.

Häusliche und sexualisierte Gewalt beeinträchtigt die Gesundheit der Opfer, berichten Dr. Carolyn J. Gibson vom Department of Psychiatry der University of California in San Francisco und ihre Kollegen. Um herauszufinden, ob auch ein Zusammenhang mit klimakterischen Beschwerden besteht, hatten die Forscher die Daten von mehr als 2000 Teilnehmerinnen einer Inkontinenzstudie ausgewertet.

Die Frauen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren waren zu Gewalterfahrungen, zu sexuellen Übergriffen sowie zu Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung befragt worden. Ferner hatten sie Angaben zu menopausalen Symptomen wie Schlafstörungen, vasomotorischen Symptomen und Vaginalbeschwerden gemacht.

15,7 % der Frauen waren geschlagen worden

Etwa jede Fünfte berichtete von emotionaler Gewalt durch einen Beziehungspartner. Bei ihnen war das Risiko für Schlafprobleme um 36 %, das für Nachtschweiß um 50 % und das für Schmerzen beim Sex um 60 % erhöht. Körperliche Gewalt hatten 15,7 % erfahren. Sie litten ebenfalls signifikant häufiger unter nächtlichen Schweißausbrüchen. 18,9 % der Studienteilnehmerinnen hatten sexuelle Übergriffe erlebt. Diese prädisponierten für vaginale Trockenheit, Irritationen und Dyspareunie.

Die stärksten klimakterischen Beeinträchtigungen wiesen die 22,5 % der Frauen auf, die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung hatten: Bei ihnen war das Risiko für Schlafstörungen mehr als verdreifacht, das für vasomotorische und vaginale Beschwerden etwa verdoppelt. Gewalterfahrungen scheinen die Suszeptibilität für starke Wechseljahresbeschwerden zu steigern, so die Autoren.

Quelle: Gibson CJ et al. JAMA Intern Med 2018; online first