Anzeige

Zervikale Dysplasien HPV-Impfung nach Konisation senkt die Rezidivrate

Autor: Dr. Franziska Hainer

Die Impfeffektivität lag auch nach drei Jahren und mehr bei mindestens 51 %. Sie kommen zu dem Schluss, dass immunkompetente Frauen von der dreimaligen postoperativen HPV-Impfung klar profitieren. Die Impfeffektivität lag auch nach drei Jahren und mehr bei mindestens 51 %. Sie kommen zu dem Schluss, dass immunkompetente Frauen von der dreimaligen postoperativen HPV-Impfung klar profitieren. © David A Litman – stock.adobe.com
Anzeige

Erhalten Frauen im Zusammenhang mit einer hochgradigen zervikalen Präkanzerosen eine HPV-Impfung, sollte man damit bis nach der Konisation warten. Denn dadurch ist der Schutz vor einem Rezidiv deutlich höher.

Eine HPV-Impfung als adjuvante Therapie schützt Patientinnen mit einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie Grad 2 und höher (CIN2+) offenbar vor wiederkehrenden Läsionen. Eine Metaanalyse aus Tschechien belegte die Effektivität der Impfung unabhängig vom HPV-Genotyp. Am wirksamsten in Bezug auf das Rezidivrisiko scheint eine Vakzinierung frühestens am Tag der Konisation zu sein, fanden die Forscher heraus.

Ein Team um Dr. Marek Petráš von der Karls-Universität in Prag schloss in seine Metaanalyse 20 kontrollierte Studien der Jahre 2001 bis 2023 aus verschiedenen Ländern ein. Ziel war es, belastbare Aussagen zur Effektivität der HPV-Impfung bei Patientinnen mit CIN2+ zu bekommen. Zudem wollten die Forscher wissen, ob die Valenz der Vakzine oder der Impfzeitpunkt bei der Wirksamkeit eine Rolle spielen.

Insgesamt betrug die Effektivität der Impfung im Hinblick auf die erneute Bildung von hochgradigen Dysplasien 69,5 %. Die Valenz der verwendeten Vakzine, die Länge der Nachbeobachtungszeit und der Studientyp änderten an diesem Ergebnis nichts. Jedoch wirkte sich der Zeitpunkt der Impfung auf das Rezidivrisiko aus: Die höchste Effektivität (78,1 %) wurde erzielt, wenn die Frauen ihren Piks frühestens am Tag der Exzision erhielten. Fand die Impfung bereits vor dem Eingriff statt, reduzierte sich die Impfeffektivität auf 47,8 %.

Lokale Entzündungsreaktionen, ausgelöst durch die chirurgische Maßnahme, könnten zu einer stärkeren Immunantwort auf die postoperative Impfung beitragen, mutmaßen die Autoren. Als möglichen Grund für das schlechtere Abschneiden der präoperativen Vakzinierung führen sie das durch die Präkanzerose hervorgerufene Mikroklima ins Feld. Dieses aktiviere immunsuppressive Substanzen, die den antiviralen Effekt der Impfung dämpfen.

Die Autoren betonen, dass die Impfeffektivität auch nach drei Jahren und mehr bei mindestens 51 % lag. Sie kommen zu dem Schluss, dass immunkompetente Frauen von der dreimaligen postoperativen HPV-Impfung klar profitieren.

Quelle: Petráš M et al. Sex Transm Infect 2023; DOI: 10.1136/sextrans-2023-055793