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Vitamine Jungbrunnen fürs Oberstübchen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die Supplementierung von Multivitaminpräparaten, die mit Mineralien angereichert waren, hatte einen signifikant stärkeren Effekt auf die Gesamtheit der kognitiven Fähigkeiten als Placebo. (Agenturfoto) Die Supplementierung von Multivitaminpräparaten, die mit Mineralien angereichert waren, hatte einen signifikant stärkeren Effekt auf die Gesamtheit der kognitiven Fähigkeiten als Placebo. (Agenturfoto) © Willowpix/gettyimages
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Wer im Alter etwas für die Kognition tun möchte, sollte lieber zu Multivitaminpräparaten mit Mineralstoffen greifen als zu Kakao. Letzterer ist in dieser Hinsicht nämlich leider schlechter als sein Ruf.

Die tägliche Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten kann bei älteren Menschen die kognitive Leistung verbessern. Davon profitieren insbesondere Patienten mit kardiovaskulärer Grunderkrankung. Der häufig als gesund eingeschätzte Kakao hingegen hat keinen positiven Effekt auf die geistigen Fähigkeiten im Senium.

Zu dieser Einschätzung kommen US-amerikanische Wissenschaftler aufgrund einer randomisierten klinischen Studie. Teilnehmer waren 2.262 Personen im mittleren Alter von 73 Jahren, 60 % von ihnen Frauen. Die Kognition wurde zu Beginn der Arbeit und danach jährlich per Telefon erhoben. Primärer Endpunkt war die Veränderung der Geistesfähigkeiten im Verlauf von drei Jahren.

Die Supplementierung von Multivitaminpräparaten, die mit Mineralien angereichert waren, hatte einen signifikant stärkeren Effekt auf die Gesamtheit der kognitiven Fähigkeiten als Placebo. Auch speziell für Gedächtnis und Exekutivfunktionen konnte ein Nutzen gezeigt werden, schreiben die Studienautoren um Prof. Dr. Laura Baker von der Wake Forest University in Winston-Salem. Der auf eine Tagesdosis von 500 mg Flavanol standardisierte Kakaoextrakt hingegen vermochte die geistige Regsamkeit insgesamt nicht zu fördern.

Quelle: Baker LD et al. Alzheimer’s Dement 2022; DOI: 10.1002/alz.12767