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Stabiler Hirnschaden Kein Progress nach Schädel-Hirn-Trauma

Autor: Sabine Mattes

Ein Schädel-Hirn-Trauma zeigt im Langzeitverlauf keine kognitive Verschlechterung. Ein Schädel-Hirn-Trauma zeigt im Langzeitverlauf keine kognitive Verschlechterung. © Maksym Yemelyanov – stock.adobe.com
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Selbst leichte Schädel-Hirn-Traumata könne langfristige Spuren an den kognitiven Fähigkeiten hinterlassen. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute: Die Schäden nehmen im Langzeitverlauf nicht zu.

Die Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) können sich langfristig auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken, besonders bei mehrfachen bzw. schweren Verletzungen. Immerhin: Ein chronischer Schaden scheint sich mit zunehmendem Alter nicht zu verschlimmern, wie eine britische Studie zeigt. 

Die Auswertung stützt sich auf die Daten von fast 16.000 Teilnehmern der britischen PROTECT-Studie, die Risiken für einen kognitiven Verfall im Alter untersucht. Die 50- bis 90-Jährigen absolvierten in einem maximalen Follow-up von vier Jahren jährlich Tests zur Prüfung ihrer geistigen Leistungsfähigkeit mit den Schwerpunkten Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen, Arbeitsgedächtnis, episodisches Gedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit. 

Nach eigenen Angaben hatten mehr als 6.000 Teilnehmer ein oder mehrere SHT erlitten, im Mittel waren seit dem letzten 30 Jahre vergangen. Selbst bei multiplen oder schweren Traumata gab es keine Anzeichen für eine kognitive Verschlechterung im Langzeitverlauf. Die Defizite gegenüber Menschen ohne SHT zeigten sich gleich zu Studienbeginn. Dann ließ sich allerdings ein deutlicher Zusammenhang zwischen Anzahl und Ausmaß der Verletzungen erkennen. Am meisten litten Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen. Mit dauerhaften Schäden sei dabei schon nach drei leichten SHT zu rechnen, warnen die Autoren.

Quelle: Lennon MJ et al. J Neurotrauma 2023; 40: 1-13; DOI: 10.1089/neu.2022.0360