MRT-Aufnahmen zeigen bei jedem Vierten Läsionen 
International schätzt man die jährliche Inzidenzrate leichter SHT auf  224/100 000, 
Kontaktsportler (Boxer, Eishockeyspieler, Fußballer) trifft  es besonders häufig. Zwar finden sich bei dieser Verletzung keine  Auffälligkeiten im CT, aber MRT-Aufnahmen zeigen bei rund einem Viertel  der Patienten 
Läsionen wie Kontusionen. 
Die Symptome variieren stark und können sich auf mehreren Ebenen  bemerkbar machen: 
- kognitiv (z.B. Störungen von Gedächtnis und/oder Konzentration) 
- physisch (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Schwindel) 
- im Verhalten (z.B. Reizbarkeit, emotionale Labilität) 
Die Mehrzahl der Patienten erholt sich innerhalb von 1–12 Wochen  vollständig, doch etwa 10–15 % entwickeln ein 
postkommotionelles  Syndrom. Das bietet ein noch breiteres Spektrum an Beschwerden, zu den  genannten können Kopfschmerzen, Fatigue, Schlafstörungen oder  Ängstlichkeit kommen. All das ist aber auch bei Gesunden keine  Seltenheit, außerdem nehmen die Persönlichkeit sowie psychologische und  demographische Faktoren Einfluss auf das Erscheinungsbild. 
In jüngster Zeit häufen sich die Hinweise, dass ein 
Zusammenhang  zwischen leichten SHT und einer späteren Demenz besteht. Verschiedene  populationsbasierte Studien ermittelten ein 1,2- bis 3,3-fach erhöhtes  Risiko. Unklar bleibt bis jetzt, ob das Trauma die Gefahr echter  Demenzpathologien (z.B. Knäuel-/Plaquebildung) steigert oder die  Reservekapazität des Gehirns schmälert.  
Narben im Kleinhirn und eine degenerierte Substantia nigra 
Gerade Sportler erleiden oft rezidivierende milde Schädel-Hirn-Traumata,  als mögliche Konsequenz kennt man seit Langem die  „
chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE)“. Diese Diagnose lässt  sich aber nur post mortem sicher stellen. Zu den bekannten  neuropathologischen Befunden gehören 
Narben im Kleinhirn und den  Hemisphären, eine 
Degeneration der Substantia nigra und ein  
Pseudoventrikel (Cavum septum pellucidum). Klinische Kriterien gibt es  nicht. Es wäre wünschenswert, früh abschätzen zu können, wem  Folgeschäden drohen. Die Autoren haben daher geprüft, welche Marker sich  prädiktiv eignen könnten. Strukturelle Kernspintomographien dürften  ganz erheblich dazu beitragen, denn sie bringen schon Mikroverletzungen  ans Licht. Auch funktionelle MRT-Aufnahmen liefern Infos, z.B. über  mögliche Änderungen der Frontalhirnaktivität nach SHT. 
Beim CTE gibt es Berichte über Beta-Amyloid-Ablagerungen und  hyperphosphoryliertes Tau-Protein in neurofibrillären Knäueln. Beides  lässt sich mit molekularen Techniken per  Positronen-Emissions-Tomographie aufdecken. Durch den Nachweis könnten  sich Patienten identifizieren lassen, die eine 
posttraumatische  Neurodegeneration entwickeln. Als Biomarker taugen eventuell  Neurofilamente, vor allem die leichte Untereinheit (NfL), und  Tau-Proteine. Beide kennzeichnen einen 
axonalen Schaden. Sie lassen sich  im Liquor und im Blut messen.  
Akutphaseproteine korrelieren mit der Schwere 
Im Hirnwasser steigen zudem inflammatorische Akutphaseproteine nach der  Verletzung. Schließlich ruhen auch Hoffnungen auf Metaboliten wie  Kohlenhydrate, Aminosäuren, Lipide oder organische Säuren. Sie deuten –  allerdings nicht organspezifisch – auf Stoffwechselprozesse hin,  passieren die Blut-Hirn-Schranke und reagieren schnell auf  pathophysiologische Vorgänge. In Pilotstudien zum SHT fand sich eine  Assoziation zwischen ihren Konzentrationen und der Schwere des Traumas  bzw. dem Outcome, doch auf diesem Gebiet herrscht noch großer  Forschungsbedarf. 
Quelle: Zetterberg H et al. J Intern Med 2018; online first