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Trainingsinduzierte Bronchokonstriktion Klimaschutz hilft Sportlern

Autor: Anna Millenaar

Leistungssportler:innen wiesen in Vergleichsstudien u.a. einen erhöhten Kohlenstoffgehalt in den Atemwegen auf. Leistungssportler:innen wiesen in Vergleichsstudien u.a. einen erhöhten Kohlenstoffgehalt in den Atemwegen auf. © Alex – stock.adobe.com
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Volleyballspielen an der Haupteinfallstraße oder Kicken neben der großen Kreuzung: Das nehmen die Lungen von Leistungsportlern übel. Denn unter der körperlichen Belastung bekommen sie noch mehr von der Luftverschmutzung ab als Normalsterbliche.

Wie wirkt sich Leistungssport in einer Umgebung mit hoher Luftverschmutzung auf die Atemwege im jungen Erwachsenenalter aus?

Das haben Wissenschaftler der Abteilung für Mikrobiologie und Immunologie der Universität Löwen um Janne Goossens untersucht und dabei den Schwerpunkt auf die trainingsinduzierte Bronchokonstriktion gelegt. Sie schlossen 90 Athleten einer flämischen Elitesportschule aus vier verschiedenen Sportdisziplinen (Basketball, Fußball, Schwimmen und Volleyball) in ihre Studie ein und verglichen sie mit einer Nicht-Leistungssport-Kontrollgruppe. Die Teilnehmer waren zwischen 12 und 18 Jahre alt. Die Bronchokonstriktion wurde mithilfe des Eucapnic-Voluntary-Hyperventilation-Tests (EVH) ermittelt. 

Der maximale Abfall des FEV1 korrelierte signifikant mit einer früheren Exposition gegenüber Luftverschmutzung. Die Sputumanalyse der Athleten ergab, dass 444 Gene, die auf eine epitheliale Schädigung und Entzündungsreaktion in den Atemwegen hinweisen, zwischen den Leistungssportlern und der Kontrollgruppe unterschiedlich exprimiert waren. Außerdem ließ sich ein höherer Kohlenstoffgehalt in den Atemwegsmakrophagen im Vergleich zur Kontrollgruppe ermitteln. Zudem hatten die Sportler signifikant mehr Marker für Entzündungen und Epithelschäden im Sputum, darunter Interleukin-6, TNF-alpha und Calprotectin.

Wer intensiver atmet, nimmt eher Schaden

Die Studienautoren schlussfolgern, dass insbesondere während des Trainings und bei Wettkämpfen die gesteigerte Ventilation der Sportler zu einer ebenso gesteigerten Inhalation potenziell schädlicher Substanzen aus der Umgebungsluft führt. Es sollten also Maßnahmen ergriffen werden, um für eine bessere Luftqualität zu sorgen und dadurch die bronchiale Hyperreagibilität durch die Luftverschmutzung zu reduzieren.

Quelle: Goossens J et al. Thorax 2023; DOI: 10.1136/thorax-2022-219651