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COVID-19 Mehr schwere Verläufe durch Luftverschmutzung

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Das durchschnittliche Ausmaß der Luftverschmutzung wurde für einen Monat und für ein Jahr vor der Infektion berechnet. Das durchschnittliche Ausmaß der Luftverschmutzung wurde für einen Monat und für ein Jahr vor der Infektion berechnet. © JeromeCronenberger – stock.adobe.com
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COVID-19 nimmt bei Patienten, die in Regionen mit starker Luftverschmutzung leben, häufiger einen schweren Verlauf. Diesen negativen Effekt kann eine Impfung nur sehr bedingt ausgleichen.

Der Kontakt mit Luftschadstoffen kann den Verlauf von COVID-19 verschlimmern. In einer aktuellen Studie mussten Patienten, die an ihrem Wohnort einer erhöhten Konzentration von Feinstaub und Stickstoffdioxid ausgesetzt waren, häufiger stationär behandelt werden. Für Ozon ließ sich ein solcher Zusammenhang nicht nachweisen.

Eine SARS-CoV-2-Impfung reduzierte zwar erwartungsgemäß die Zahl der COVID-bedingten Klinikeinweisungen. Sie konnte aber den diesbezüglichen Effekt der Luftverschmutzung nicht signifikant abfedern. Beobachtet wurde lediglich eine etwas schwächere Assoziation zwischen Feinstaubbelastung und schweren Verläufen. Dies könnte dafür sprechen, dass ein vollständiger Impfschutz den Einfluss aerogener Schadstoffe zumindest etwas abmildern kann, so Dr. Zhanghua Chen von der Abteilung für Präventionsmedizin an der University of Southern California und Kollegen.

Infektionen beruhten auf der Deltavariante

Grundlage für die Kohortenstudie waren US-amerikanische Krankenkassendaten. Berücksichtigt wurden mehr als 50.000 Versicherte ab zwölf Jahren. Alle hatten sich im Juli oder August 2021 mit SARS-CoV-2 infiziert. Zu dieser Zeit dominierte die Deltavariante des Virus. Das durchschnittliche Ausmaß der Luftverschmutzung wurde für einen Monat und für ein Jahr vor der Infektion berechnet.

Quelle: Chen Z et al. Am J Respir Crit Care Med 2022; DOI: 10.1164/rccm.202206-1123LE