Anzeige

Makuladegeneration: Vitamin D und Fettsäuren ohne therapeutischen Effekt

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Leider können Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren nichts gegen die Degeneration ausrichten. Leider können Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren nichts gegen die Degeneration ausrichten. © iStock/skynesher
Anzeige

Weder Omega-3-Fettsäuren noch Vitamin D können die altersbedingte Makuladegeneration aufhalten, auch nicht in hoher Dosierung.

Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren können Entstehen und Fortschreiten einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) offenbar nicht aufhalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine randomisierte placebokontrollierte Studie, an der fast 26 000 Männer und Frauen im Alter von durchschnittlich 67 Jahren teilgenommen hatten.

Kombinierter primärer Endpunkt der Untersuchung, die sich in erster Linie der Prävention von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gewidmet hatte, war eine neu aufgetretene AMD bzw. die Progression zum fortgeschrittenen Stadium, schreiben Dr. ­William G. ­Christen von der Harvard Medical School in ­Boston und Kollegen. Die Teilnehmer beantworteten einmal im Jahr einen Fragebogen, der unter anderem eine AMD-Diagnose in den vergangenen zwölf Monaten ermittelte. Die Probanden sollten täglich eine supraphysiologische Dosis von 2000 IU Vitamin D und 1 g Omega-3-Fettsäuren aus Seefisch zu sich nehmen. Einmal jährlich abgegebene Blutproben belegen, dass sich die meisten an die Vorgaben hielten: Der Vit­amin-D-Spiegel stieg um 40 %, die Konzentration der Omega-3-Fettsäuren um 55 %.

Supplementierung ohne Einfluss auf AMD-Risiko

Während einer medianen Beob­achtungszeit von fünf Jahren erkrankten 285 Probanden neu an einer AMD, 39 erlebten ein Fortschreiten der Krankheit. Weder die hoch dosierte Einnahme von Vitamin D noch die ebenfalls großzügig bemessene Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren vermochten das Risiko signifikant zu senken. Damit haben sich die in Beobachtungsstudien gewonnenen vielversprechenden Hinweise auf einen Nutzen der Supplementierung nicht bestätigt.

Quelle: Christen WG et al. JAMA Ophthalmol 2020; DOI: 10.1001/jamaophthalmol.2020.4409