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Migräne: Aura verdoppelt das Demenzrisiko

Autor: Maria Fett

Es gibt nun erste Details darüber, wie groß das Risiko für die Demenzentwicklung bei unterschiedlichen Migränetypen ausfällt. Es gibt nun erste Details darüber, wie groß das Risiko für die Demenzentwicklung bei unterschiedlichen Migränetypen ausfällt. © iStock/ljubaphoto
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Migränepatienten tragen per se ein höheres Risiko als Personen ohne chronische Kopfschmerzen, im Alter an einer Demenz zu erkranken. Neue Daten zeichnen nun ein differenzierteres Bild und offenbaren die größte Gefahr für Betroffene mit Aura.

Ganz neu ist der Zusammenhang zwischen Migräne und Demenz nicht. Skandinavische Forscher liefern nun allerdings erstmals Details darüber, wie groß das Risiko für die Demenzentwicklung bei unterschiedlichen Migränetypen ausfällt.

Ihre Ergebnisse gehen zurück auf Daten von 62 578 Personen der Jahrgänge 1935–1956 des dänischen Nationalregisters. Die mehr als 10 857 Patienten hatten ihre Migränediagnose vor dem 59. Lebensjahr in einem Krankenhaus erhalten und median 18,3 Jahre, bevor eine Demenz erkannt worden war.

Bis zu einem Alter von 68 Jahren bzw. 69 Jahren erkrankten insgesamt 207 Migräniker und 640 Gesunde an Demenz. Für die Migränepatienten lag das Risiko um 50 % höher. Die unter ihnen, deren Kopfschmerzen von einer Aura begleitet wurden, hatten ein doppelt so hohes Demenzrisiko wie die gesunden Kontrollen (HR 2,11). Unter denjenigen ohne Aura lag die Rate um 19 % höher als bei Personen ohne Migräne. Für alle anderen Typen errechneten die Forscher eine zusammengenommen um 48 % erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit.

Quelle: Islamoska S et al. J Headache Pain 2020; DOI: 10.1186/s10194-020-01166-7