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Neue Therapiemethoden bei benigner Prostatahyperplasie

Autor: Maria Weiß

Egal, für welches der acht Verfahren zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie man sich entscheidet: Alle Eingriffe werden transurethral vorgenommen. Egal, für welches der acht Verfahren zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie man sich entscheidet: Alle Eingriffe werden transurethral vorgenommen. © iStock/decade3d
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Die monopolare transurethrale Prostataresektion (TURP) zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) hat Konkurrenz bekommen. Zahlreiche neue Methoden versprechen eine effektive und dabei schonendere Entfernung von überflüssigem Prostatagewebe.

Seit den 1970er-Jahren gilt die monopolare transurethrale Resektion der Prostata, kurz TURP, als Standard bei benigner Prostatahyperplasie. Sie bessert die maximale Flussrate und den Symptomenscore IPSS – birgt aber auch Komplikationsrisiken wie schwere Blutungen oder transurethrales Resektionssyndrom. Neuere Techniken scheinen hingegen sicherer.

Enukleationsmethoden schneiden am besten ab

Urologen um Dr. Shi-Wei Huang vom National Taiwan University Hospital Yunlin Branc in Douliu haben deshalb die monopolare transurethrale Prostataresektion mit acht neueren Verfahren in einem systematischen Review und einer Netzwerk-Metaanalyse verglichen:

  • Resektion: bipolare TURP
  • Enukleation: mit Thulium-, Holium- oder Diodenlaser bzw. bipolare Enukleation
  • Vaporisation: Diodenlaser-, Kaliumtitanylphosphat- bzw. bipolare Vaporisation

Insgesamt gingen 109 Studien mit 13 676 Patienten in diese Analyse ein.

Die Enukleationsmethoden erwiesen sich in puncto maximaler Flussrate und Symptomenscore  überlegen gegenüber den Resek­tionsverfahren und der Vaporisa­tion – sowohl sechs und zwölf Monate nach der Operation als auch im Langzeitverlauf nach 24 und 36 Monaten.

Am besten schnitten nach einem Jahr die bipolare Enukleation, der Diodenlaser und der Holmiumlaser ab. Die schlechtesten Ergebnisse erzielte die Diodenlaser-Vaporisation.  Zu einem transurethralen Resektionssyndrom kam es bei keiner der acht neuen Methoden. Alle diese Verfahren wiesen ein geringeres Blutungsrisiko im Vergleich zur monopolaren TURP auf.

Mit vorübergehender Harninkontinenz rechnen

Dies spiegelte sich unter anderem in einer kürzeren Katheterdauer und weniger Koagelretention wider. Erhöht war bei den Enukleations­methoden jedoch die Rate temporärer postoperativer Harninkontinenz. Die Autoren geben zu bedenken, dass vor allem bei großvolumigen Prostatae gute Ergebnisse erzielt wurden, da sich dadurch der Eingriff einfacher gestaltet.

Quelle: Huang SW et al. BMJ 2019; 367: I5919; DOI: 10.1136/bmj.l5919