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Plötzlicher Herztod Risiko unterscheidet sich je nach Diabetestyp

Autor: Sabine Mattes

Das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand lag für Diabetiker 1,5-mal höher als für Stoffwechselgesunde. Das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand lag für Diabetiker 1,5-mal höher als für Stoffwechselgesunde. © htcmed – stock.adobe.com
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Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand. Insbesondere bei Typ-1 ereilt es Betroffene häufig unbemerkt im Schlaf – mit entsprechenden Konsequenzen.

In den USA sterben jedes Jahr mehr als 350.000 Menschen an plötzlichem Herztod. Diabetes mellitus gilt als Risikofaktor, schreiben Prof. Dr. ­Faye  ­Norby, Center for Cariac Arrest Prevention in Los Angeles, und Kollegen. Unklar ist jedoch, ob der Typ der Erkrankung dabei eine Rolle spielt. Die Forscher analysierten die Daten von knapp 3.000 Patienten, die einen plötzlichen Herzstillstand erlitten hatten, und matchten sie mit denen von über 8.000 Kontrollen. 37 % bzw. 24 % litten an einem Diabetes mellitus, davon 7 % bzw. 2 % an Typ 1.

Schlechtere Chancen bei Typ-1-Diabetes

Das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand lag für Diabetiker 1,5-mal höher als für Stoffwechselgesunde. Nach Typen differenziert er­gab sich eine Odds Ratio von 4,36 für Typ 1 und 1,45 für Typ 2. Ver­glich man die Dia­betiker unterein­ander, war das Risiko für Typ 1 fast 2,5-mal so groß wie für Typ 2. Erstere überraschte das Ereignis häufiger unbemerkt und in den frühen Morgenstunden. Sie wurden seltener reanimiert und hatten geringere Überlebenschancen. Die genaue Ursache des Dead-in-Bed-Syndroms sei bisher nicht geklärt, so die Autoren. Es deute aber vieles darauf hin, dass eine nächtliche Hypoglykämie bzw. eine autonome Neuropathie eine Rolle spielen könnten.

Quelle: Norby FL et al. Mayo Clin Proc 2022; 97: 2271-2281; doi: 10.1016/j.mayocp.2022.05.021