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Super-Ager Schützt mehr Bewegung vor Gedächtnisverlust?

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Für den Effekt könnten schon Faktoren wie Treppensteigen (statt Aufzugfahren) oder Gartenarbeiten reichen, vermuten die Autoren. Für den Effekt könnten schon Faktoren wie Treppensteigen (statt Aufzugfahren) oder Gartenarbeiten reichen, vermuten die Autoren. © pavel1964 – stock.adobe.com
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Super-Ager sind geistig fitter als ihre Altersgenossen. Womöglich liegt das daran, dass sie insgesamt flotter unterwegs sind – und seltener depressiv und ängstlich.

So genannte Super-Ager haben eine Gedächtnisfunktion, die der von 30 Jahre jüngeren Menschen entspricht. Woran dies liegen könnte, untersuchten Dr. Marta Garo-Pascual von der Universidad Politécnica in Madrid und ihre Kollegen. Sie führten bei 64 durchschnittlich 82 Jahre alten Super-Agern und 55 gleichaltrigen Senioren MRT durch. Darin zeigten die Super-Ager ein Mehr an grauer Substanz im cholinergen Vorderhirn sowie in Bereichen des Thalamus, die für die Motorik zuständig sind. Außerdem hatten sie mehr Hirnmasse im medialen Temporallappen; vor allem in erinnerungsrelevanten Arealen wie Hippocampus und Amygdala.

Die Mediziner wiederholten die MRT im Lauf der Jahre mehrmals. Dabei fanden sie heraus, dass bei den Super-Agern die graue Substanz langsamer schrumpfte als bei den Kontrollprobanden, ganz besonders traf das auf den medialen Temporallappen zu.
Mithilfe eines maschinellen Modells kam heraus, dass ein schnelleres Bewegungstempo und ein positiverer mentaler Zustand einen Großteil dieser Unterschiede bewirkte. Dabei waren die Super-Ager nicht unbedingt körperlich aktiver.

Weniger ängstlich und flotter unterwegs

Für den Effekt könnten schon Faktoren wie Treppensteigen (statt Aufzugfahren) oder Gartenarbeiten reichen, vermuten die Autoren. In psychiatrischen Tests hatten die Super-Ager auch seltener über Angst und Depression geklagt. Bei den Demenzmarkern im Blut fanden sich dagegen keine wesentlichen Unterschiede.

Als Beobachtungsstudie kann die Untersuchung keine Kausalität zwischen mentaler Gesundheit sowie Bewegungsschnelligkeit und dem Super-Aging nachweisen. Ob dieser Zusammenhang existiert, müssen Interventionsstudien klären, betonen die Autoren.

Quelle: Garo-Pascual M et al. Lancet Healthy Longev 2023; DOI: 10.1016/S2666-7568(23)00079-X