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Systemischer Lupus erythematodes Welches Risiko birgt die Biologikatherapie bei Schwangeren?

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Schwangere mit SLE haben ein höheres Risiko für Komplikationen. Schwangere mit SLE haben ein höheres Risiko für Komplikationen. © weyo – stock.adobe.com
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Ein systemischer Lupus erythematodes (SLE) erhöht das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. Betroffene Frauen bringen häufiger Kinder mit Geburtsdefekten zur Welt als Schwangere ohne SLE. Vermutlich hängt das sowohl mit der Erkrankung selbst als auch mit eingesetzten Therapeutika zusammen.

Prof. Dr. Michelle Petri von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore und Kollegen wollten wissen, ob und welchen Einfluss der monoklonale Antikörper Belimumab auf den Verlauf von Schwangerschaften und die Neugeborenen hat. Dafür analysierten sie Daten aus klinischen Studien und dem internationalen Belimumab Pregnancy Registry. Das Register beinhaltet eine prospektive Kohorte, d.h. die Einträge erfolgten vor Ende der Schwangerschaft, und eine retrospektive Kohorte, also Frauen, die erst nach Ende der Schwangerschaft erfasst wurden. Das Team berücksichtigte zusätzlich Post-Marketing-Daten und spontane Meldungen.

Ein klares Muster lässt sich in den Daten nicht erkennen

Insgesamt konnten die Autoren 319 Schwangerschaften mit bekanntem Ausgang (exklusive elektive Schwangerschaftsabbrüche) auswerten: 126 aus klinischen Studien (110 unter Belimumab, 16 unter Placebo), 56 aus dem Register (48 prospektiv und 8 retrospektiv) sowie 137 Post-Marketing-/Spontanmeldungen.

Es zeichneten sich jedoch keine klaren Muster ab: Zu einem Abort kam es bei 31,8 % der Frauen, die im Rahmen klinischer Studien Belimumab erhielten (Placebo: 43,8 %), bei 4,2 % der prospektiven und 50 % der retrospektiven Kohorte sowie bei 31,4 % der Post-Marketing-/Spontanmeldungen.

223 Kinder wurden lebend geboren. Geburtsdefekte fanden sich bei 5,6 % der Kinder, deren Mütter im Rahmen von Studien Belimumab eingenommen hatten (Placebo 0 %).In der prospektiven Kohorte waren es 21,7 %, in der retrospektiven 0 % und bei den Post-Marketing-/Spontanmeldungen 1,1 % der Kinder.

Auch bei den Geburtsdefekten sei kein klares Muster zu erkennen, schreiben die Autoren. Aufgrund der niedrigen Anzahl der Schwangerschaften mit Belimumab-Exposition, verzerrenden Faktoren und unvollständigen Informationen ermöglichen die Ergebnisse ihnen zufolge nicht, Empfehlungen zum Risiko einer Belimumabgabe in der Schwangerschaft zu formulieren.

Quelle: Petri M et al. Ann Rheum Dis 2022; DOI: 10.1136/annrheumdis-2022-222505