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Burnout durch Schlafstörungen: Risiko bei Ärzten fast vierfach erhöht

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Schnell kann die Schlafstörung bei Ärzten zum Burnout führen. Schnell kann die Schlafstörung bei Ärzten zum Burnout führen. © fancystudio – stock.adobe.com
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Wer nachts gut schläft, fühlt sich am nächsten Morgen nicht nur ausgeruht und insgesamt fitter. Ärzte bewahrt ein erholsamer Nachtschlaf offenbar auch vor einem Burnout. Zumindest bekunden Kollegen mehr Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit.

Um die Gesundheit von Krankenhausärzten ist es aufgrund von Schichtdienst und diverser parallel laufender Arbeiten nicht immer gut bestellt. In einer Querschnittsstudie zeigte sich nun, dass rund ein Drittel des ärztlichen Personals in US-amerikanischen Lehrkrankenhäusern unter klinisch relevanten Schlafstörungen leidet. Damit steigt für die Ärzte auch die Gefahr, einen Burnout zu erleiden.

Bei 29 % mindestens eine Schlafstörung gefunden

Einbezogen in die Studie waren knapp 1500 Ärzte, die anhand validierter Fragebögen auf das Risiko für verschiedene Schlafstörungen untersucht worden waren. Ebenfalls mittels Fragebögen – unter anderem zur emotionalen Erschöpfung und beruflichen Erfüllung – suchten die Autoren nach Anzeichen für einen Burnout.

Von den 1047 Teilnehmern, die das Screening beendet hatten, wiesen 29 % mindestens eine Schlafstörung auf. Insomnie (14 %), obstruktive Schlafapnoe (12 %) und das Schichtarbeiter-Syndrom (11 %) waren am häufigsten vertreten. Neun von zehn Betroffenen hörten zum ersten Mal von der klinischen Relevanz ihrer Probleme. Anzeichen eines Burnouts wurden bei 29 % der untersuchten Ärzte festgestellt. Knapp die Hälfte der Ärzte gab an, das Gefühl zu haben, sich im Beruf nicht mehr verwirklichen zu können.

Unbehandelte Schlafstörungen können ein wichtiger Risikofaktor für einen Burnout sein, diskutieren die Wissenschaftler. In der Querschnittsstudie war ein positives Screening mit einem­ fast vierfach erhöhten Risiko­ für die Erschöpfung assoziiert.

Quelle: Weaver MD et al. JAMA Netw Open 2020; 3: e2023256; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2020.23256