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E-Zigaretten fördern wohl Blasenkrebs

Autor: Michael Brendler

Studien deuten darauf hin, dass E-Zigaretten das Risiko für Blasenkrebs erhöhen. Studien deuten darauf hin, dass E-Zigaretten das Risiko für Blasenkrebs erhöhen. © iStock/gawriloff
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Im Urin von E-Zigaretten-Konsumenten lassen sich krebserregende Chemikalien nachweisen. Das zeigt eine aktuelle Studie. Steigt durch das Dampfen das Risiko für Blasenkrebs?

Für Zigaretten und klassische Tabakwaren gilt der Zusammenhang längst als erwiesen: Je mehr man raucht, desto wahrscheinlicher führen die karzinogenen Metaboliten über den Urin zur Entstehung von Blasentumoren. Ein ähnliches Risiko scheint auch mit dem Gebrauch elektrischer Zigaretten einherzugehen. Das haben der Urologe Dr. Marc A. Bjurlin vom Lineberger Comprehensive Cancer Center der Universität North Carolina und seine Kollegen herausgefunden.

Sie haben 22 Studien zum Thema für ihre Metaanalyse ausgewählt. In diesen wurden wiederum sechs Chemikalien identifiziert, für die ein Zusammenhang zur Tumorgenese in der Blase nachgewiesen ist. Einige davon, so konnten die Forscher zeigen, sind bei Konsumenten von E-Zigaretten in signifikant höheren Konzentrationen im Urin zu finden. Darunter befinden sich zum Beispiel aromatische Amine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, zwei Substanzgruppen, die auch in den Aerosolen von E-Zigaretten enthalten sind.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass jemand, der E-Zigaretten raucht, seinen Körper einer Reihe von krebserregenden Substanzen aussetzt“, schreiben die Studienautoren. Über Jahrzehnte könnte das ein erhöhtes Risiko für maligne Tumoren mit sich bringen – insbesondere für Blasenkrebs.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe im Urin

Allerdings ließ sich nicht bei allen Teilnehmern ausschließen, dass sie neben den E-Zigaretten nicht auch klassische Kippen rauchten. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher die Menge der Chemikalien im Urin von klassischen Rauchern und E-Zigarettenkonsumenten mit der bei Nichtrauchern vergleichen.

Quelle: Bjurlin MA et al. Eur Urol Oncol 2020; DOI: 10.1016/j.euo.2020.02.004