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Hormonabfall nach Menopause begünstigt Demenz

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Amerikanische Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Hormonveränderungen durch die Menopause und der Entstehung einer Alzheimer-Demenz bei Frauen. Amerikanische Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Hormonveränderungen durch die Menopause und der Entstehung einer Alzheimer-Demenz bei Frauen. © iStock/fizkes
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Frauen erkranken häufiger an Alzheimer als Männer, weil sie älter werden? Falsch, denn wie so oft sind die Hormone schuld.

Hormonelle Veränderungen haben bei Frauen offenbar einen großen Anteil an der Genese einer Alzheimer-Demenz. Darauf deuten Ergebnisse aus der Bildgebung hin. 121 Gesunde – 85 Frauen, 36 Männer – im Durchschnittsalter von 52 Jahren unterzogen sich einer PET und MRT. Forscher verglichen daraufhin die Volumina von grauer und weißer Substanz, das Ausmaß von Beta-Amyloid-Plaques und den zerebralen Glukosemetabolismus.

Die Frauen schnitten in allen vier Bereichen schlechter ab. Ihr Zuckerstoffwechsel lag um 22 % niedriger, sie hatten 30 % mehr Plaques und jeweils 11 % weniger Volumen von weißer und grauer Substanz. Der menopausale Status stellte sich als Prädiktor für schlechteres Abschneiden heraus. Zudem zeigte der Verlust an grauer Substanz eine anatomische Überlappung mit der Östrogenverteilung. Die Ergebnisse scheinen darauf hinzudeuten, dass das Fenster für mögliche Präventivmaßnahmen bei Frauen früh im endokrinen Alterungsprozess liegt.

Quellen:
1. Rahman A et al. Neurology 2020; 95: e166-e178; DOI: 10.1212/WNL.0000000000009781
2. Pressemitteilung American Academy of Neurology