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Musiktherapie hilft Patienten nach Schlaganfall

Autor: Dr. Sascha Bock

Durch die musikalische Therapie sind die Betroffenen meist fröhlicher. (Agenturfoto) Durch die musikalische Therapie sind die Betroffenen meist fröhlicher. (Agenturfoto) © lightpoet – stock.adobe.com
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Stimmung, Konzentration und motorische Funktion – all das kann eine neurologische Musiktherapie bei Schlaganfallpatienten offenbar verbessern. Die Maßnahme lässt sich in das Standard-Rehaprogramm integrieren.

„Die Übungen muten weniger klinisch an, denn die Patienten musizieren mit dem Therapeuten und bekommen quasi direkt ein akustisches Feedback.“ So beschrieben Mitarbeiter einer 26 Betten umfassenden Schlaganfall- und Rehabilitationsstation die Vorteile der neurologischen Musiktherapie (NMT). In der multidisziplinären Abteilung wurde im Rahmen einer Studie zwei Jahre lang die Umsetzbarkeit und Akzeptanz der Intervention untersucht.

Konzentration und Motorik bessern sich

Neben klassischen Rehamaßnahmen nahmen 177 Patienten nach einem akuten Schlaganfall zweimal wöchentlich an der NMT teil – insgesamt wurden 675 Sitzungen durchgeführt. Betroffene konnten z.B. Keyboard spielen und trommeln, oder aber sie trainierten ihre Fingerfertigkeit mit Touchscreen-Instrumenten auf einem iPad.

Einen Fragebogen beantworteten 99 Teilnehmer, 13 Verwandte und 27 Angestellte. Meistens wurde die NMT als „hilfreich“ bzw. „sehr hilfreich“ bewertet, inbesondere bezüglich Motivation, Konzentration sowie Arm- und Handmotorik. Die visuelle analoge Stimmungsskala füllten 52 Patienten vor und nach dem Musizieren aus. Unmittelbar nach der Session waren sie nach eigenen Angaben tendenziell weniger „traurig“ und häufiger „fröhlich“. Grundsätzlich wachse die Evidenz, dass eine Musiktherapie nicht nur die Stimmung der Teilnehmer, sondern auch das funktionelle Outcome verbessert, so die ­Autoren.

Quellen:
1. Street A et al. Top Stroke Rehabil 2020; DOI: 10.1080/10749357.2020.1729585
2. Pressemitteilung der Anglia Ruskin ­University