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Smartwatch schickt bei unregelmäßigem Herzrhythmus zuverlässig Warnmeldung

Autor: Dr. Alexandra Bischoff

Die Signale der Uhr ließen sich in 84 % der Fälle per EKG bestätigen. Die Signale der Uhr ließen sich in 84 % der Fälle per EKG bestätigen. © iStock/DragonImages
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Die Smartwatch von Apple warnt den Träger vor möglichem Vorhofflimmern. Einer Studie zufolge ist die Fehlerquote gering und der positive prädiktive Wert der Warnung hoch.

Wearables halten zunehmend Einzug in den medizinischen Alltag. So auch die Smartwatch von Apple, die seit einem guten halben Jahr europaweit anhand einer App Pulsunregelmäßigkeiten erkennen und den Nutzer vor Vorhofflimmern warnen kann. Das klingt zunächst einmal gut – doch wie zuverlässig und praxistauglich ist die smarte Technik tatsächlich?

Dieser Frage gingen Forscher der kalifornischen Stanford-Universität in Zusammenarbeit mit einem Team von Apple nach. An der vom Technologiekonzern finanzierten Untersuchung nahmen insgesamt über 400 000 Träger der smarten Uhr teil, die ihre Pulsdaten anhand von Algorithmen des Herstellers auswerten ließen. Wies der Herzrhythmus bei fünf von sechs empfangenen Signalen Unregelmäßigkeiten auf, wurden die Teilnehmer per App benachrichtigt. Zeitgleich wurde den Smartwatch-Trägern ein EKG-Pflas­ter per Post zugesandt, das sieben Tage lang getragen werden sollte. Das war bei 2161 der Studienteilnehmer der Fall (0,52 %). Lediglich 450 von ihnen schickten das Pflaster mit den aufgezeichneten EKG-Daten wieder zurück. Bei 153 dieser Probanden ergab die Auswertung der Daten tatsächlich Vorhofflimmern.

Es zeigte sich, dass die Signale für Unregelmäßigkeiten einen hohen positiven prädiktiven Wert für die Herzrhythmusstörung aufwiesen. Denn während des Tragens des EKG-Pflasters erneut vom Gerät ausgesandte Signale stimmten in 84 % der Fälle mit Flimmerepisoden im EKG überein.

Über die Hälfte der per App benachrichtigten Personen nahm an einer anschließenden Umfrage teil. 76 % von ihnen hatten auf das Warnsignal hin einen Arzt aufgesucht oder andere medizinische Hilfe in Anspruch genommen.

Quelle: Perez MV et al. N Engl J Med 2019; 381: 1909-191; DOI: 10.1056/NEJMoa1901183