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Enge Bronchien und verstopfte Gefäße Studie legt Zusammenhang nahe

Autor: Nils Bröckelmann

Patienten mit einem persistierenden Asthma haben nicht nur häufiger, sondern auch im Durch­schnitt mehr Plaques in der Arteria carotis.
Patienten mit einem persistierenden Asthma haben nicht nur häufiger, sondern auch im Durch­schnitt mehr Plaques in der Arteria carotis. © crevis – stock.adobe.com
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Asthma und Athero­sklerose sind Volkskrankheiten mit Millionen von Betroffenen. Prof. Dr. Matthew Tattersall von der Universitätsklinik in Madison und Kollegen untersuchten, welcher Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen besteht. Als mögliche gemeinsame Ursache vermuteten die Autoren erhöhte Entzündungsparameter wie CRP und Interleukin-6.

Die Untersuchung basiert auf einer Kohortenstudie aus den USA mit 5.029 Teilnehmern im Alter von 45 bis 84 Jahren ohne bekannte kardiovaskuläre Vorerkrankung. Mittels Sonografie prüfte man, ob und wie viele Plaques an den Aa. carotis internae und communes vorlagen. 

Eine positive Athmaanamnese bestand, wenn der Teilnehmer die Frage nach einer vorherigen Asthmadiagnose bejahte. Die Forscher bildeten zwei Krankheitsgruppen: Patienten mit persistierendem Asthma, definiert über die Einnahme einer Dauermedikation (n = 109), und die Patienten mit intermittierendem Asthma ohne Dauermedikation (n = 388). Im Vergleich zu Teilnehmern ohne Asthma waren jene mit persistierender Erkrankung häufiger weiblich, hatten höhere HDL-Werte und einen leicht höheren BMI. 

Intermittierende Erkrankung zeigt keinen Einfluss

Patienten mit persistierendem Asthma wiesen zudem signifikant häufiger Karotisplaques auf als Patienten ohne Asthma (67 % vs. 50,5 %) – gleichzeitig waren es im Mittel auch mehr Plaques. In der Gruppe mit intermittierender Erkrankung traf die Atherosklerose der A. carotis dagegen nur 49,5 % der Patienten und damit ähnlich viele wie in der Gruppe ohne Asthma.  Die Ergebnisse legen eine Assoziation von persistierendem Asthma und Atherosklerose der Karotis nahe, schließen die Forscher. Die Odds Ratio liegt bei 1,83. 

Allerdings ließen sich keine klaren Hinweise darauf finden, dass die vorhandenen erhöhten Entzündungswerte verantwortlich für den Zusammenhang sind. Die Autoren vermuten daher ein multifaktorielles Geschehen. Näheres müssen weitere Untersuchungen beleuchten. Generell sollten die Ergebnisse der Studie vorsichtig interpretiert werden, u.a. weil die Querschnittsanalyse keine zeitlichen Bezüge hinsichtlich der Verbindung herstellen kann.

Quelle: Tattersall MC et al. J Am Heart Assoc 2022; 11: e026644; DOI: 10.1161/JAHA.122.026644